Der Vorsitzende des Milchindustrie-Verbandes Peter Stahl (Foto) zeichnete anlässlich der Jahrestagung des Verbandes in Lindau ein Stimmungsbild aus der Branche und ordnet aktuelle politische Entwicklungen ein. „Unsere Mitglieder stehen für Produktvielfalt und die Innovationsfähigkeit einer mittelständisch geprägten Branche – das ist ein großer Wert für den Verbraucher“ ,betonte der MIV-Vorsitzende. Allerdings beklagen die Verbandsmitglieder weiterhin die hohen Produktions- und Bürokratiekosten, für die die gestiegenen Energiepreise eine der Hauptursachen sind. Darüber können auch die zuletzt gesunkenen Preise nicht hinwegtäuschen.
Die Molkereien investieren seit Jahren in den Klimaschutz und setzen dabei verstärkt auf erneuerbare Energien. Durch die ortsgebundene Milcherzeugung können Molkereien allerdings nicht einfach so den Standort wechseln, Das unterscheide die Milchbranche von anderen Branchen. „In Deutschland haben wir gute klimatische und natürliche Bedingungen, um Milch zu produzieren. Nun bedarf es auch kluger politischer Entscheidungen, damit wir diese Umstände kraftvoll nutzen können. Wir sollten dieses Potenzial heben und den Milchsektor stärken“, sagte Stahl und fügte hinzu: „Unser gemeinsames Ziel ist, die Rolle der Milch in einer klimaschonenden Ernährung zu stärken und ökologische Kreisläufe zu erhalten – Milchkühen kommt hier eine Schlüsselrolle zu im Nährstoffkreislauf. Die Molkereien stehen weiterhin bereit, um die Menschen mit nahrhaften und köstlichen Milchprodukten bei einer gesunden und ausgewogenen Ernährung zu unterstützen“.
Die Mitgliederversammlung wählte am Rande der Tagung einen Teil des Vorstandes neu. Jasmine-Florence Sahli (Savencia Fromage & Dairy Deutschland GmbH) legte ihr Amt nieder und schied aus dem Vorstand aus. Zur Nachfolge wurde Frédéric Nalis vorgeschlagen und einstimmig gewählt.