Der Streit um die Bezeichnung „Emmentaler“ spitzt sich zu. Die Schweiz “Emmentaler” europaweit als geschützte Ursprungsbezeichnung anerkennen lassen, doch die EU-Kommission verweigert diesem Ansinnen die Zustimmung. Nun hat die Schweiz Klage beim Europäischen Gerichtshof eingereicht. Österreich positioniert sich klar auf der Seite der EU-Kommission. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig hat offiziell beantragt, Österreich als Streithelfer in das Verfahren aufzunehmen.
Totschnig warnt vor gravierenden Folgen für die heimische Käseproduktion: „Emmentaler ist in Österreich seit Jahrzehnten ein Begriff für eine Käsesorte, nicht für eine Herkunft. Ein Verbot, diesen Namen weiterhin zu verwenden, wäre ein massiver Schaden für unsere bäuerlichen Betriebe und Verarbeitungsbetriebe.“ In Österreich werden seit 90 Jahren rund 14.000 Tonnen Hartkäse produziert. Sollte die Schweizer Klage Erfolg haben, dürfte dieser Käse künftig nicht mehr unter dem Namen „Emmentaler“ vermarktet werden. Selbst Bezeichnungen wie „Österreichischer Emmentaler“ könnten untersagt werden – mit rückwirkender Wirkung von bis zu fünf Jahren.
Die Schweizer Seite verweist auf das Emmental im Kanton Bern, die Ursprungsregion des Käses. Im März 2024 ließ die Schweiz „Emmentaler“ bei der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) als geschützte Ursprungsbezeichnung eintragen. Damit ist der Name in der Schweiz selbst sowie in 43 weiteren Ländern geschützt, jedoch nicht in der EU.
Foto: Emmentaler Switzerland