MIV-Milchgipfel am 5.3.24 in Brüssel, auf dem Podium von links: Silke Gorißen, Landwirtschaftsministerin NRW, Peter Stahl, MIV, Moderator Dr. Detlef Fechtner, Emilie Bourgoin, Rewe, Dr. Hauke Tergast, Thünen-Institut, Elmar Hannen, EMB (Foto: molkerei-industrie)
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Quelle: Molkerei-industrie, Bad Breisig

Diskussion um GMO-Artikel 148

 

MIV-Milchgipfel am 5.3.24 in Brüssel, auf dem Podium von links: Silke Gorißen, Landwirtschaftsministerin NRW, Peter Stahl, MIV, Moderator Dr. Detlef Fechtner, Emilie Bourgoin, Rewe, Dr. Hauke Tergast, Thünen-Institut, Elmar Hannen, EMB (Foto: molkerei-industrie)

 

Der traditionell im Frühjahr in Brüssel organisierte Milchgipfel des Milchindustrie-Verbandes MIV befasste sich am 5. März mit dem thematischen Dauerbrenner des „fairen“ Milchpreises. In der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen bei der EU diskutierten ca. 150 Teilnehmer aus Milchwirtschaft, Verbänden und Politik aus hochaktuellem Anlass über die Umsetzung des Artikels 148 der GMO in Deutschland, die nahezu zeitgleich mit dem Brüsseler Branchenevent vom Bundeslandwirtschaftsministerium angekündigt worden war.

Peter Stahl, Vorsitzender des MIV, stellte klar, dass es aus Sicht der Milchindustrie der Einsetzung des Art. 148 nicht bedarf. Es würde nicht die Position der Landwirte stärken, wenn Mengen und Preise vor der eigentlichen Lieferung festgelegt werden. Ganz ohne dieses Regelwerk habe die deutsche Molkereiwirtschaft 2022/23 den höchsten EU-Milchpreis ausbezahlt. Nationale Umsetzungen wie in Frankreich, Spanien oder Italien funktionieren nicht wie geplant, stellte Stahl fest, und eine EU-weite Harmonisierung, wie jüngst von Spanien und Frankreich vorgeschlagen, würde allenfalls ein weiteres bürokratisches Monster schaffen.

Was Stahl an der aktuellen politischen Diskussion am meisten stört, ist der steige, unterschwellige Vorwurf, dass Molkereien den Milchpreis niedrig halten wollten, um ihre eigenen Margen zu steigern. Die Unternehmen stehen im Wettbewerb um den Rohstoff, konstatierte Stahl, jede Molkerei möchte im oberen Drittel der Milchpreisskala rangieren und keine Molkerei hat Interesse an einer ständig angeheizten Preisdiskussion mit den Landwirten und Verlust an Rohstoff. Zudem sei ihm, sagte Stahl, nicht bekannt, dass deutsche Molkereien mit außerordentlichen Margen glänzen. Auszahlen können Milchverarbeiter immer nur das, was sie einnehmen, und hier spielen sowohl der Weltmarkt als auch der hochkonzentrierte LEH mit seiner Marktmacht eine wesentliche Rolle. Rein Politische Maßnahmen können den Rohstoff nicht in Deutschland halten, sagte Stahl, vielmehr bedürfe es eines konstruktiven Dialogs in der Branche.

Hier ein Videozusammenschnitt mit den wichtigsten Aussagen der Konferenz:

Roland Sossna / moproweb

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