In Deutschland wurde mit Beginn des Dezembers im Vorwochenvergleich erneut mehr Milch erfasst. Der saisonale Tiefpunkt dürfte demnach durchschritten sein und die saisonale anziehende Entwicklung setzte möglicherweise bereits ein. Das außergewöhnlich hohe Milchaufkommen übertraf die Vorjahreslinie um fast 7,5 %. Auf bisheriger Jahressicht summierte sich die kumulierte Milchmenge zu einem Plus von 0,8 %. Angesichts der hohen Rohstoffanlieferung und den feiertagsbedingt eingeschränkten Produktionswochen stehen die Molkereien und Verarbeitungsbetriebe vor extremen Herausforderungen. Neben einer bereits logistisch angespannten Situation begrenzen die Verarbeitungskapazitäten die Rohstoffverwertung. Die Kurse am Spotmarkt sind drastisch eingebrochen. Für Rohmilch wurde bereits vor den Feiertagen weniger als 20 Cent/kg Milch aufgerufen. Magermilch fand sehr schwer noch geeignete Abnehmer und die Sahnekurse bewegten sich unter der Marke von 4 Cent/% Fetteinheit.
Butter: ungebrochen hohe Mengenumsätze
Der Absatz mit abgepackter Butter folgte auch in der ersten Dezemberhälfte der sehr lebhaften Verbrauchernachfrage aus den vorausgegangenen Monaten. Bereits seit September bewegen sich die Verkaufsmengen für Päckchenbutter auf sehr hohem Niveau. Entgegen den Erwartungen hatte die Konsumentennachfrage noch keine Sättigung erreicht und zum Weihnachtsgeschäft hielt der rege Handel an. Demnach konnte mit der sechsten Verbraucherpreisabsenkung für abgepackte Butter im Preiseinstiegssegment im Herbst dieses Jahres auf 0,99 Euro/250g Päckchen die Einkaufsbereitschaft der Verbraucher stimuliert werden. Bleibt abzuwarten, wie sich das Kaufverhalten nach den Feiertagen entwickelt. Unter den Vorgaben der Discounter standen die Abgabepreise der Molkereien unter anhaltendem Preisdruck, die Notierungen in Kempten verzeichneten einen weiteren Rückgang für abgepackte Ware. In der Untergrenze gaben die Preise 0,65 Euro auf 3,65 Euro/kg nach und unterschritten erstmals wieder die Marke von 4,00 Euro. Blockbutter nahm hingegen eine stabile Entwicklung.
Käse: reges Kaufinteresse
Der Schnittkäsemarkt wurde von einem sehr regen Handel gekennzeichnet. Aufseiten der Käseproduzenten stand eine für die Jahreszeit außergewöhnlich hohe Milchanlieferung zur Verarbeitung, die keinen Abbruch fand. Die Produktionen laufen nun seit Wochen unter Volllast. Das erhöhte Käseangebot fand bei einer sehr lebhaften Nachfrage einen zügigen Absatz. Kurzfristige Anfragen konnten kaum noch bedient werden. Vor allem die Bestellungen aus dem LEH/Discount hatten ein erfreulich hohes Niveau eingenommen. Das Exportgeschäft verlief stetig auf einem zufriedenstellenden Niveau. Aufgrund der hohen Warenausgänge hatten sich bisher keine nennenswerten Bestände aufgebaut. Bleibt abzuwarten, wie sich im Januar das Konsumverhalten am Schnittkäsemarkt entwickelt.