Laut den aktuellen Daten der Sektorstrategie 2030 – Zwischenbilanz 2025, veröffentlicht durch den Verband der Deutschen Milchwirtschaft e.V. -VDM-, zeigt sich die Branche als stabiler, aber auch zunehmend geforderter Akteur der europäischen Agrarwirtschaft:
– Produktionswert 2024: 15,6 Mrd. Euro – die Milchproduktion bleibt der wichtigste Wirtschaftsbereich der deutschen Landwirtschaft.
– Exportquote: Rund 50 % der Milchprodukte gehen ins Ausland – das macht Deutschland zu einem der führenden Exporteure weltweit.
– Struktur: Über 50K Milchviehbetriebe mit 3,8 Mio. Kühen – doch der Strukturwandel hinterlässt Spuren.
Warum ist diese Zwischenbilanz relevant – gerade für Exporteure?
– Weil sie zeigt, dass die deutsche Milchwirtschaft auch in volatilen Märkten strategisch agiert:
– Neue Standards wie QM+ und QM++ verbessern nicht nur Tierwohl, sondern bieten auch eine glaubwürdige Antwort auf Anforderungen internationaler Handelspartner.
– Digitalisierungsprojekte wie das KI-gestützte Forecasting schaffen neue Spielräume für Planung und Absatzsteuerung.
– Export bleibt ein Wachstumsmotor, doch braucht er faire Rahmenbedingungen und intelligente Handelsabkommen.
⚠️ Trotz Fortschritten bleibt der Strukturwandel eine große Sorge. Die Zahl der Betriebe sinkt, Fachkräfte fehlen, die Rentabilität leidet unter Preis- und Kostenschwankungen. Besonders kritisch: Die Nutztierstrategie des BMEL wurde bislang nicht umgesetzt – hier braucht es dringend belastbare Förderkulissen.
Die Strategie benennt sechs zentrale Handlungsfelder:
1️⃣ Wettbewerbsfähigkeit sichern – durch Dialog mit Politik und neue Risikomanagement-Instrumente
2️⃣ Forschung & Entwicklung stärken – inkl. digitaler Landkarte der Forschungseinrichtungen
3️⃣ Digitalisierung vertiefen – mit Fokus auf Schnittstellen und Datenstandards
4️⃣ Nachhaltigkeit verbreitern – etwa in Wasser-, Klima- und Energiekennzahlen
5️⃣ Internationale Vernetzung ausbauen – z. B. durch Austausch mit der IDF
6️⃣ Branchenkommunikation intensivieren – um auch 2030 gesellschaftlich relevant zu bleiben
Die Branche nutzt Kommunikation strategisch – die Initiative Milch etwa spricht gezielt jüngere Zielgruppen an und schafft Vertrauen durch moderne Formate. Das ist auch für Unternehmen mit Auslandsmärkten relevant: Markenwahrnehmung wird zum Wettbewerbsvorteil.
Die deutsche Milchwirtschaft ist besser vorbereitet als je zuvor – aber sie braucht Rückhalt und Weiterentwicklung. Kommunikation, Kooperation und Konsistenz werden entscheidend sein.