Der Launch der neuen „Design-Edition“ von „MILRAM“ bekommt aktuell Gegenwind in den sozialen Medien. Was eigentlich ein frischer, kreativer Ansatz zur Stärkung der Marke „Gemeinschaft“ sein sollte, wird von einigen politischen Rändern als „wokem Scheiß“ diskreditiert. Dass ausgerechnet die Abbildung von Menschen mit dunkler Hautfarbe für Empörung sorgt, ist entlarvend: Nicht das Produkt oder die Marketingstrategie werden kritisiert, sondern die bloße Darstellung gesellschaftlicher Realität.
Natürlich kann man über den Hype um limitierte Verpackungen streiten – im Kern bleibt es ein verkaufsfördernder Kunstgriff. Doch die Aufregung, die in sozialen Medien inszeniert wird, offenbart ein anderes Muster: Hier wird Diversity nicht als Bereicherung, sondern als Provokation wahrgenommen. Dass eine Landespolitikerin öffentlich mit Konsumverweigerung droht, ist weniger ein Problem für den Absatz von Käse, als vielmehr ein Beleg dafür, wie sehr alltägliche Selbstverständlichkeiten – Menschen in ihrer Vielfalt sichtbar zu machen – politisch instrumentalisiert werden.
Für „MILRAM“ könnte jedoch m. E. die Kontroverse paradoxerweise ein Glücksfall sein: Marken, die Haltung zeigen, gewinnen nämlich an Profil.