EU
Quelle: Genoverband

Große Verunsicherung

Gestern kamen Landwirte aus mehreren EU-Ländern vor die Kommission, um ihrer Skepsis gegen die neuen Finanzierungspläne Brüssels Ausdruck zu geben

Die Ankündigung von EU-Agrarkommissar Hansen sieht ab 2028 eine Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) vor. Im Zentrum stehen drastische Kürzungen der Direktzahlungen für Betriebe, die bisher höhere Förderbeträge aus Brüssel erhalten. Agrargenossenschaften wären hiervon betroffen. Der Genoverband e.V. lehnt die Reformpläne der EU-Kommission ab.

„Aus Sicht der genossenschaftlichen Landwirtschaft kommt die Diskussion zur Unzeit. Die neue Bundesregierung hat in der Agrarpolitik wichtige Signale gesetzt und Zuversicht in der Landwirtschaft geschaffen. Jetzt sorgt die EU-Kommission mit den Plänen für die GAP-Reform für große Verunsicherung“, sagt Peter Götz, Vorstand beim Genoverband. Würden die Reformpläne so umgesetzt, würde dies viele Agrargenossenschaften in ihrer Existenz gefährden. Am Ende würde die EU-Kommission mit ihren Plänen das Gegenteil von dem erreichen, was sie im Sinn hat. „Ich sehe die Gefahr, dass durch die Reformvorschläge die Agrarstruktur nachhaltig zerstört würde. Das kann nicht gewollt sein“, so Götz weiter.

Die EU-Kommission hat angekündigt, die Direktzahlungen der GAP für alle Betriebe zu kürzen, die bisher 20.000 Euro GAP-Mittel erhalten. Die maximale Fördersumme wäre zukünftig auf max. 100.000 EUR pro Betrieb und Jahr begrenzt. Aus Sicht des Genoverbandes setzt die EU-Kommission ein völlig falsches Signal, um mit den enormen Herausforderungen umzugehen, die Bürokratie, Markt, Transformation und Digitalisierung, Fachkräftemangel und gesellschaftlicher Wandel für die Landwirtschaft haben. Agrargenossenschaften wären als Zukunftsmodell kooperativer Landwirtschaft besonders betroffen, sollte die besondere Struktur als kooperative Mehrfamilienbetriebe nicht berücksichtigt werden.

 

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