Zu lernen, wie man Computerangriffe vereitelt, ist das, was das Cybersicherheitsteam von Lactalis überall auf der Welt zu tun versucht. Die 85.000 Mitarbeiter des Milchgiganten werden seit fünf Jahren sensibilisiert, um die Verbreitung von Viren z. B. durch E-Mails oder USB-Sticks zu verhindern.
Ein Modell der Lactalis-Fabrik aus Lego dient seit Oktober letzten Jahres an den Standorten des Unternehmens in Frankreich und Spanien als Demonstrationsobjekt. Das etwa drei Meter lange Modell passt auf einen großen Tisch. “Es ist der typische Grundriss einer Fabrik für Trinkmilch”, erklärt Hélène Bernardini, die bei der Lactalis-Gruppe für die Sicherheit von Informationssystemen zuständig ist und sich mit Themen der industriellen Cybersicherheit befasst. Zum Modell gehören der Milchannahmebereich, der Entrahmungsapparat, der Pasteurisierer, der Sterilisationsbereich, die Verpackung, die Paletten und die Lagerbestände- denn Angriffe können von überall her kommen.
“Um die Fabrik zu steuern, gibt es überall Computerstationen, die zur Überwachung des Prozesses dienen, und einer der Fälle, die wir am häufigsten zeigen, ist eine Infektion über einen USB-Stick”, fährt Hélène Bernardini fort. “Wir haben einen PC nachgebaut, der sich überall in der Fabrik befinden könnte. Nachts oder auch jederzeit, wenn ein Benutzer sich langweilt und seine Urlaubsfotos auf einem USB-Stick ansehen möchte, schließt er ihn an den PC an, der z. B. den Sterilisationsprozess überwacht. Und dann erscheint irgendwann auf dem Bildschirm eine Lösegeldforderung und in diesem Moment sieht man, dass der Prozess, der zum Ende der Fabrik geht, beginnt, sich zu verlangsamen, da offensichtlich dieser PC nicht mehr in der Lage ist, seine Informationen wie gewohnt zu verarbeiten.”