Vegane Alternativen zu klassischen Molkereiprodukten bilden insbesondere in Europa, und dort vor allem in Deutschland, einen Markt mit wachsendem Potenzial. Die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) will in diesem viel versprechenden Segment künftig noch mehr Orientierung bieten bei der Beurteilung der Qualität von Pflanzendrinks, pflanzlicher Alternativen zu Brotaufstrichen wie Frischkäse, Sahne und Co. Dazu entwickelt die DLG TestService GmbH aktuell ein auf diese Produktgruppe angepasstes Prüfschema, das Besonderheiten in Haptik, Konsistenz, Textur und weiteren qualitativen Merkmalen dieser Produktgruppe gerecht wird.
Bislang gebe es keine gültigen Schemata für vegane Milchersatzprodukte, erläutert Janna Künzel. Diese Produkte würden daher in Anlehnung an vergleichbare Milcherzeugnisse geprüft, doch der Vergleich trägt nur bedingt, führt die DLG-Bereichsleiterin für Molkereiprodukte aus: „Häufig haben vegane Alternativprodukte eine andere Haptik, Konsistenz und Textur als die herkömmlichen Milchprodukte, weshalb eine Eins-zu-Eins-Übertragung der Prüfschemata nicht funktioniert.“ Deshalb habe die DLG sich vorgenommen, Kriterien zu erarbeiten, die dieser Produktgruppe künftig besser gerecht werden.
Zwar bilden die veganen Alternativprodukte nach wie vor eine Marktnische. Aber passend zur stark wachsenden Nachfrage verzeichne die DLG TestService GmbH auch ein zunehmendes Interesse der Hersteller dieser Erzeugnisse an speziell ausgerichteten Lebensmittelprüfungen, erläutert Janna Künzel. Sie sieht zudem Potenzial, durch angepasste Prüfschemata zur Optimierung der Produktqualität beizutragen: „Die DLG steht mit ihren Lebensmittelprüfungen für Qualität und Geschmack“, betont Künzel.