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Seit 20 Jahren im Krieg

Emmanuel Besnier, der Chef des Giganten Lactalis (22 Milliarden Euro Umsatz), ist seit vielen Jahren entschlossen, den Käsehersteller Bel zu kaufen, und versucht, den Zwiespalt zwischen den Erben auszunutzen. Während Bels aktuelle Schwierigkeiten die Dinge beschleunigen könnten, könnte sich der Konzern auch mit Danone zusammenschließen, um Lactalis zu widerstehen und zum Marktführer für gesunde Snacks zu werden.

Ende 2020 drängte Lactalis darauf, Bel zu übernehmen. Bel widerstand und lehnte das Angebot ab. Im Januar 2022 verjagte er Lactalis, die 24 % der Anteile hielt, aus seinem Kapital, indem er dafür die niederländische Marke Leerdammer verkaufte. Besnier machte aber kurz vor dem Börsengang von Bel im Januar 2022 ein neues Angebot. Ein Angebot, das einigen Quellen zufolge höher war als der Betrag, der für Leerdammer gezahlt wurde.

Bel ist eine historische französische Marke und wird seit 20 Jahren von drei Familien (und neun Erben) kontrolliert, die sich ebenso lange streiten: die Familien Fiévet und Sauvin auf der einen Seite, die zwei Drittel der Gruppe kontrollieren und an eine Aktionärsvereinbarung gebunden bleiben; auf der anderen Seite die Duforts, denen ein Drittel des Unternehmens gehört.

Das Fiévet-Sauvin-Tandem kontrolliert das Familienimperium seit seiner Machtübernahme Anfang der 2000er Jahre. „Die Familien Sauvin und Fiévet sind durch einen Pakt verbunden, der ihnen die Kontrolle garantiert“, erklärt Antoine Fiévet, CEO von Bel. Aber Lactalis versucht permanent, den Familienpakt zu brechen, indem er die Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Fiévet-Sauvin-Tandems ausnutzt.

Aktuell ziehen über Bel weitere Wolken auf: Inflation, steigende Milchpreise, Rückgang im Käsegeschäft, Zurückhaltung der Banken… Der Konzerngewinn wurde im ersten Halbjahr 2022 halbiert Bel hat nur dank seiner Anlageninvestitionen überlebt.

Nun an wollen Antoine Fiévet und seine Geschäftsführerin Cécile Béliot (früher Kraft Food France, Danone) Mittel aufbringen, um externes Wachstum im Bereich gesunder Lebensmittel zu generieren. Aber die Schulden sind bereits hoch (810 Millionen Euro) und die Finanzpartner schwer zu überzeugen. Eine Kapitaleröffnung ist geplant, gemunkelt wird über einen Einstieg von Danone.

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