Die Ernährungsindustrie erwirtschaftete zwischen Januar und Juni 2012 einen Umsatz von 83 Mrd. € 3,8% mehr als im Vorjahr. Preisbereinigt sind dies +0,5%. Die Produktionsleistung stieg kalenderbereinigt nur um +0,2%. Mit Lebensmittelexporten in Höhe von 23,8 Mrd. € wurde das Vorjahresergebnis um 3,7% übertroffen, jedoch war das Exportwachstum zu 75% preisbedingt, so die BVE.
Mit einem Branchenumsatz von 14 Mrd. € wurde im Juni 2012 ein Zuwachs von +2,1% gegenüber dem Vorjahr vor allem aufgrund von Preissteigerungen erreicht. Real stagnierte der Umsatz der Ernährungsindustrie auf Vorjahresniveau. Der kalenderbereinigte Produktionsindex sank um -0,6% im Vorjahresvergleich. Das Exportgeschäft musste im Juni 2012 Einbußen von 1,2% gegenüber dem Vorjahr auf 4 Mrd. € hinnehmen.
Die Unternehmen müssen sich derzeit in einem schwierigen Geschäftsumfeld behaupten. Im Juli 2012 stieg der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel um +16,6% über das Niveau des Vormonats und um +17,8% über Vorjahresniveau. Dieser schnelle Preisauftrieb resultierte aus der erntebedingten Angebotsknappheit bei wichtigen Anbauländern. Die Lebensmittelhersteller schauen mit Sorge auf die weitere Entwicklung am Weltmarkt für Agrarrohstoffe.
In der sensiblen aktuellen Wirtschaftslage zeugt die Entwicklung der Ernährungsindustrie von ihrer Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit. Die Stimmung bei den Unternehmen blieb laut Ifo-Geschäftsklimaindex im August 2012 ausgewogen, besonders zuversichtlich zeigten sie sich bei der zukünftigen Entwicklung der Geschäftslage, des Exportgeschäfts sowie des Beschäftigungsstandes.