Malta will für seinen landestypischen Käse Gbejna einen EU-Schutzstatus beantragen. Der Gbejna ist ein runder Käse, der auf Malta und seiner Schwesterinsel Gozo aus Schafsmilch, Lab und Salz hergestellt wird. Anschließend wird er getrocknet und kann zudem frisch, sonnengetrocknet oder gepfeffert serviert werden.
Gbejna ist ein wesentlicher Bestandteil der traditionellen maltesischen Küche. Malta ist derzeit der einzige EU-Mitgliedstaat, in dem es kein Lebensmittel gibt, das auf der Liste des geschützten Lebensmittelerbes steht, und die Erzeuger bemühen sich seit vielen Jahren um seine Anerkennung.
Der Antrag auf ein geschütztes Herkunftssiegel wurde fertig gestellt und wird nun nach Brüssel weitergeleitet. Es wird nicht erwartet, dass es irgendwelche Hindernisse gibt, da Gbejna nicht so umstritten ist wie beispielsweise Feta, Ricotta oder Brie.
Vor Ort hat der potenzielle Bezeichnungsschutz für den Käse jedoch für einige Unruhe in der Käsebranche gesorgt. Aus Kreisen der Schafzüchter erfuhr die Times of Malta, dass sich einige große Betriebe dafür eingesetzt haben, den Prozess zu stoppen, da sie bei der Herstellung des Käses keine besonderen Regeln einhalten wollten.
Anstatt “ġbejna und ġbejniet” zu schützen, bezieht sich der Antrag nun auf den Begriff “ġbejna tan-nagħaġ” (Schafskäse), was bedeutet, dass große Unternehmen diesen Käse ohne Probleme mit Kuhmilch herstellen können, da nur die Schafssorte geschützt ist.
Abb.: Benna Fresh Milk Products