Sill Entreprises, ein französisches Familienunternehmen, das vor Jahresfrist in Landivisiau ein neues Trockenwerk errichtet hat, musste seine Absatzstrategie ändern. Zunächst war geplant, sich im Verkauf stark auf China zu fokussieren. Nachdem sich dieser Markt aber für ausländische Kindernährmittel mehr und mehr geschlossen hat, musste Geschäftsführer Gilles Falc’hun umsteuern. Nach Eröffnung eines Verkaufsbüros in Dubai richtet sich Sill nun auf den Nahen Osten und Afrika aus, bevor es in einem zweiten Schritt Asien und Lateinamerika ins Visier nimmt. Exporte in den Irak, nach Kurdistan, in den Jemen und in den Sudan sind inzwischen gestartet. Das Werk vertrocknet 50 bis 60 Mio. kg Milch pro Jahr und entlastet den Hauptstandort in Plouvien, der seine Kapazität voll erreicht hat.
Das neue Werk arbeitet mit Gas und wird 2023 verglichen mit 2021 eine um 800% höhere Gas- und Stromrechnung haben. Zusammen mit dem Nachbarn Laïta hat Sill nun eine Eingabe bei den lokalen Behörden, der Politik und beim Präfekten eingebracht und darauf hingewiesen, dass Milchtrocknung alsbald wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll sein wird. Die Milchindustrie in Frankreich wurde bisher nicht als strategisch wichtig definiert.