Die Energiekrise hat auch die griechische Milchwirtschaft getroffen. Die Milchindustrie hat mit höheren Energie- und Verpackungskosten zu kämpfen und die Milchbauern mit steigenden Energie- und Futtermittelkosten. Die Krise scheint die Landwirte am stärksten zu treffen, die Zahl der Abschlachtungen steigt. Insgesamt sinkt die Anlieferung in 2022 im Vorjahresvergleich wohl um 4-5 %. Laut offiziellen Statistiken wurden im ersten Halbjahr 2022 331.730 Tonnen Kuhmilch angeliefert, gegenüber 346.504 Tonnen im ersten Halbjahr 2021, ein Rückgang um 4,26 %. Auch die Zahl der Erzeuger nimmt stetig ab, von 2.160 im letzten Jahr über knapp über 2.000 Anfang 2022 auf unter 1.900 seit April.
Ähnliche Rückgänge sind bei anderen Milchsorten zu verzeichnen: Die Anlieferungen von Schafsmilch sind von 527.784 auf 517.840 Tonnen gesunken, was einem Rückgang von 1,88 % entspricht, während die Anlieferungen von Ziegenmilch von 120.380 Tonnen im ersten Halbjahr 2021 auf 113.606 Tonnen in diesem Jahr zurückgegangen sind (- 5,62 %).
Im Juni lag der Erzeugerpreis für Kuhmilch bei 51 Cent und damit um 34 % höher als ein Jahr zuvor; für Schafsmilch stiegen die Preise um 30 % von 93 Cent pro Liter auf 1,21 €.
Nach Angaben der Statistikbehörde ELSTAT ist der Preis für Konsummilch seit Anfang 2022 um 10,55 % und im Vergleich zum Vorjahr um 15,1 % gestiegen; Käse ist im Durchschnitt um 15 % bzw. 19 % teurer geworden; Joghurt ist um 7 % teurer als Anfang 2022.