Die Verbraucherpreise für Molkereiprodukte werden in den kommenden Monaten weiter steigen. Die Kosteninflation wird an die gesamte Milchkette weitergegeben. Dies stellt die Rabobank in einem Update für den Milchsektor fest.
Die Preisinflation in der Molkereikette wird zuerst in den Gliedern am Anfang der Kette sichtbar. Das liegt daran, dass es eine Weile dauert, bis die höheren Kosten an den Verbraucher weitergegeben werden. Außerdem werden höhere Kosten im Allgemeinen nicht in vollem Umfang an den Verbraucher weitergegeben und daher teilweise in der Kette absorbiert.
Wie viel und wie schnell die Milchverarbeiter und indirekt auch die Milcherzeuger von höheren Preisen profitieren können, hängt weitgehend von der Kombination Produkt/Markt ab. So führen beispielsweise langfristige Einzelhandelsverträge, wie sie bei Käse und Frischmilch üblich sind, im Allgemeinen zu einer Verzögerung bei der Änderung des Ab-Hof-Milchpreises.
Aufgrund der Inflation könnten die Verbraucher die A-Marken vernachlässigen und auf Handelsmarken umsteigen. Daher kann es auch eine Herausforderung sein, sich auf A-Marken zu konzentrieren. Die oft geringen Gewinnspannen bei Handelsmarkenverträgen führten auch zu Reibungen bei den Verhandlungen mit den Einzelhändlern. Unternehmen mit einer starken Ausrichtung auf Export und Handel können einen relativ schnellen Anstieg des Milchpreises verzeichnen.
Die Bank geht davon aus, dass ein Teil der Kostensteigerungen strukturell bedingt ist.