Die größte französische Molkereigenossenschaft Sodiaal fordert die großen Einzelhandelsketten auf, eine Preiserhöhung von 15 bis 20 % für Milchprodukte zu akzeptieren. Damit soll vermieden werden, dass Bauern die Milcherzeugung aufgeben.
Sodiaal warnt: Laut dem letzten Bericht von Cniel schätzt die Branche, dass die Michviehhalter einen Anstieg ihrer Produktionskosten von 15 bis 20 % hinnehmen müssen, während für das Jahr 2021 bereits ein Anstieg von 10 % gemeldet wurde. Damien Lacombe, Präsident von Sodiaal, ist besorgt: “Bis heute zögern die Einzelhändler, den ersten konkreten Schritt in Richtung einer deutlichen Preiserhöhung zu unternehmen, obwohl die Situation dringend ist und zu einer Knappheit zu führen droht. Es besteht die reale Gefahr eines Abbaus und einer Destabilisierung des Sektors […], die Anzahl der Betriebe ist in den letzten Monaten bereits um -2,7% gesunken ist.”
Dennoch sind Milchprodukte auch im inflationären Umfeld bei den französischen Haushalten beliebt. In der Pressemitteilung von Sodiaal heißt es, dass laut einer Studie von Ipsos Digital (1.941 Personen im Alter von 16 bis 75 Jahren, befragt vom 6. bis 9. Mai 2022) die Franzosen in erster Linie bei Süßwaren und Bonbons, Alkohol, Fertiggerichten oder Fleisch sparen würden. Umgekehrt würde eine Mehrheit genauso viel oder sogar mehr Joghurt (57 % würden genauso viel oder mehr davon kaufen) oder Milch (53 %) kaufen.