Der Chef von Arla Foods, Peder Tuborgh, hat die dänische Regierung vor der Einführung einer einer CO2-Besteuerung für “biologische Prozesse” (= Landwirtschaft) gewarnt. Eine solche CO2-Abgabe werde bisher in keinem anderen Land angestrebt. Nach Tuborghs Einschätzung dürfte dies die Wettbewerbsfähigkeit des dänischen Agrarsektors massiv beschädigen und auch den Transformationsprozess hin zu einer nachhaltigeren und klimaneutralen Landwirtschaft behindern. Sollte die Agrarwirtschaft in puncto Treibhausgasbesteuerung mit der Industrie gleichgestellt werden, würde dies die Erzeugung von Lebensmitteln massiv verteuern und den Export behindern.
In Dänemark fordern Ökonomen eine branchenübergreifend einheitliche CO2-Besteuerung. Eine Entscheidung über die Beteiligung der Landwirtschaft an einem solchen Steuermodell soll im Herbst fallen. Tuborgh zufolge erliegen die Befürworter einer solchen Strategie jedoch einem Denkfehler, da sie annehmen, dass derartige Optimierungsstrategien in der Agrarwirtschaft genauso leicht umzusetzen seien wie in der Industrie, wo Unternehmen ihre Bilanz beispielsweise durch den Einsatz erneuerbarer Energien verbessern können.
Bei der Nutzung natürlicher Ressourcen und in der tierischen Produktion sei dies jedoch nicht ohne weiteres machbar, betonte der Arla-Chef. Hinzu kämen Unsicherheiten hinsichtlich der tatsächlichen Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft, gab Tuborgh zu bedenken. Bevor man den Agrarsektor derart in die Pflicht nehme, müssten deshalb erst die Datengrundlagen geklärt sowie innovative Ansätze zur ökonomisch tragfähigen Reduzierung von Klimagasemissionen in der Agrarwirtschaft etabliert werden.