Die Molkereien in der EU müssen die Milcherzeuger bei der Stange halten, wenn sie ihre Investitionen nicht gefährden wollen. Christophe Lafougere (Foto: mi) vom Beratungsunternehmen GIRA empfahl den Unternehmen am 6. Mai auf der DIN Conference in London, auf mehr Wertschöpfung im Sortiment zu setzen (wenig rentable Artikel fallen aus den Sortimenten), den Bauern Index- oder Langzeitverträge anzubieten und zur Kostensenkung Konzentration über Kooperation zu schaffen.
Die Marktlage wird sich in den nächsten fünf Jahren deutlich von der in den letzten fünf Jahren unterscheiden, sagte Lafougere. Rohstoffüberschüsse im wörtlichen Sinn wird es kaum noch geben. Stattdessen wird der Abstand zwischen Angebot und Nachfrage geringer werden. Im Jahr 2026 wird die EU evtl. noch 23 Mio. t Milch für Exporte zur Verfügung haben, in Nordamerika werden vielleicht noch 13 Mio. t für den Weltmarkt zur Verfügung stehen – wohlgemerkt ohne produktionsbegrenzende Maßnahmen von Regierungen einzurechnen. Der Weltmarkt wird jedoch wenigstens 30 Mio. t mehr Mopro benötigen. Wie sich Neuseealand in dieses Szenario einfügen wird, ist aktuell kaum vorhersehbar.
In jedem Fall, so das Fazit Lafougeres, wird Milchfett künftig zum absolut knappen Gut.