Der Ruf der Politik nach einer Senkung der Mehrwertsteuer auf Nahrungsmittel erfährt in Österreichs Handel wenig Gegenliebe. “Rückendeckung gibt es von uns dafür keine”, stellt Christof Kastner klar. Der Vizeobmann des Lebensmittelhandelsverbandes warnt vor einer doppelten Retourkutsche. Denn Österreich könne sich nur ein temporäres Aussetzen der Umsatzsteuer leisten. Bei ihrer Wiedereinführung würde diese die Bevölkerung wie ein Bumerang treffen. Die finanzielle Entlastung sei für Konsumenten auch zuvor nicht sichtbar. Denn die Preise stiegen in Summe weiter. Kastner fürchtet, dass der Handel in die Rolle des Inflationstreibers rutscht. Der volkswirtschaftliche Effekt derartiger Maßnahmen sei bisher stets bescheiden geblieben.
Anders als Rewe-Chef Marcel Haraszti, der im Kurier jüngst eine Halbierung der Mehrwertsteuer forderte, hält Spar davon wenig. Es höre sich gut an, sei aber nicht zielgerichtet, sagt Konzernsprecherin Nicole Berkmann.
Im Schnitt geben Haushalte in Österreich rund zwölf Prozent des Einkommens für Lebensmittel aus.