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Gasmangel: Heizöl wird evtl. wieder gefragt

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe BKK hat 2018 über die Auswirkungen eine Mangelsituation bei Erdgas informiert. Der Bericht LÜKEX 18 geht von einem Worst-Case-Szenario aus, d.h. einem sehr kalten Winter und einem signifikanten Gasmangel. In dem lesenswerten Bericht wird auch auf die Milchverarbeitung eingegangen:

 

Es wurde festgestellt, dass in einer Gasmangellage relevante lebensmittelverarbeitende und -produzierende Gewerbebetriebe, wie z. B. Großbäckereien und Molkereien, von Versorgungsunterbrechungen betroffen wären. Mit Andauern der Krise wäre in der Folge durch die Produktionsausfälle die Lebensmittelversorgung betroffen. Dies könnte ggf. zu temporären regionalen Engpässen bei Milchprodukten führen.

In der Milchindustrie würden auch Fragestellungen dahingehend auftreten, was mit der Milch, die von Molkereien nicht mehr beim Erzeuger abgeholt und verarbeitet werden könnte, zu tun ist. Die Lagerkapazitäten für die täglich bei den Molkereien angelieferte Milch betragen durchschnittlich nur ein bis zwei Tage. Etwa 80 % der täglich angelieferten Milch könnte über Umschaltsysteme in den Molkereien auch mit Hilfe von Heizöl verarbeitet werden. Die Heizöllager dort reichen für maximal zehn Tage, danach hängt der Betrieb von Heizöl-Nachlieferungen ab. Die Entsorgung großer Mengen überschüssiger Milch würde massive Probleme bereiten, weil Milch weder unbegrenzt in Biogasanlagen eingebracht werden noch unschädlich in Kläranlagen oder auf Äckern entsorgt werden kann.

In der Ernährungswirtschaft (lebens- und futtermittelverarbeitende Unternehmen) wird rund 50% des Energiebedarfs durch Erdgas gedeckt. In einzelnen Branchen wie Molkereien liegt der Anteil deutlich darüber.

Tendenziell steigt der Erdgasanteil in der Ernährungswirtschaft. Gründe hierfür sind immissionsrechtliche Auflagen sowie verschärfte Anforderungen hinsichtlich des Ausstoßes von Treibhausgasen (Optimierung der CO2-Bilanz durch Umstellung von Heizöl auf Erdgas).

Es liegen keine genauen Zahlen zu den Auswirkungen einer Einstellung der Gasversorgung vor, wie z. B. betroffener Tierbestand, zu erwartende volkswirtschaftliche Schäden oder der Dauer bis zur Erschöpfung des Lagerbestandes an Lebens- bzw. Futtermitteln.

Erdgas wird als Energieträger für thermische Produktionsprozesse sowie zur Erzeugung von Strom zur eigenen Versorgung des Betriebs eingesetzt. Die eigene Stromversorgung wird zur Regelversorgung und insbesondere zum Abfangen von Lastspitzen benötigt, da nach Aussagen von Unternehmen die erforderlichen Strommengen über die Versorger nicht bzw. nicht zuverlässig bereitgestellt werden können. Die Unternehmen haben z. T. Verträge abgeschlossen, die Abschaltungen bzw. Liefereinschränken von Gas beinhalten.

Hinsichtlich Alternativen zu Gas besteht ein heterogenes Bild. So verfügen Backwarenhersteller kaum über Redundanzen während z. B. Molkereien und Zuckerfabriken i. d. R. bivalente Brenntechniken einsetzen, die z. T. nur eine kurzfristige oder z. T. eine mehrtägige Umstellungszeit erfordern. Soweit eine Umstellung von Gas auf Heizöl technisch vorbereitet ist, verfügen die Produktionsanlagen über Mineralölbevorratung, die aber i. d. R. nur für ein bis zwei Tage ausreicht. Die als zunehmend sicher und zuverlässig eingestufte Die als zunehmend sicher und zuverlässig eingestufte Gasversorgung als auch Umweltauflagen haben dazu geführt, dass die Mineralölbevorratung an den Produktionsstandorten in den letzten Jahren weiter rückläufig ist.

 

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