Innerhalb von zwei Jahren haben mehr als 400 belgische Milcherzeuger ihre Mitgliedschaft bei der Molkereigenossenschaft Milcobel gekündigt. Belgiens größtes Molkereiunternehmen zahlt den Landwirten seit Jahren einen niedrigeren Milchpreis als die Konkurrenz. Das Unternehmen ist auch mit neuen Wettbewerbern wie dem niederländischen Unternehmen A-ware konfrontiert.
A-ware übernimmt die Milchpulverfabrik von FrieslandCampina in Aalter und sucht mehrere hundert belgische Milchviehbetriebe, die das Unternehmen mit Milch beliefern. Das Unternehmen zahlt einen Milchpreis von etwa 35 Cent.
Der neue Milcobel-Geschäftsführer Nils van Dam konnte den Preisunterschied zu den Wettbewerbern seit Anfang dieses Jahres von über 3 Cent auf 0,65 Cent reduzieren. Van Dam hofft, den Milchpreis in den kommenden Jahren weiter erhöhen zu können. Ziel ist es, die Kosten bis 2025 um 54 Millionen Euro jährlich im Vergleich zu 2020 zu senken. Im Jahr 2021 sollen 30 Millionen Euro eingespart werden. Das sind 10 Millionen Euro mehr als bisher vorgesehen. Darüber hinaus werden Investitionen in rentablere Produkte wie Speiseeis, Industriemozzarella und Käse für Verbraucher getätigt.