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Sparen und Vermeiden
Fraunhofer UMSICHT: „water meets … FUTURE“
Mitte März befasste sich Fraunhofer UMSICHT auf einer Tagung in Oberhausen mit Abwasser aus industrieller und kommunaler
Sicht (Foto: mi)
Die Versorgung mit Wasser und
die Sicherung seiner Qualität
sind globale Herausforderungen,
dies stellte die von Enviro
Chemie und Fraunhofer UMSICHT veranstaltete
Tagung „water meets … FUTURE“ Mitte
März in Oberhausen fest. Wasser wird ein
immer knapperes Gut, auch wenn eine Kreislaufwirtschaft
bei Wasser seit Jahrzehnten
bei uns etabliert ist, muss dennoch sparsam
mit dieser Ressource umgegangen werden.
Mehr Weiter-
als Wiedernutzung
Je weiter entfernt vom Prozess Abwasser
behandelt wird, desto teurer wird das
32 5 2019 | moproweb.de
Ganze, erklärte Prof. Markus Engelhart,
TU Darmstadt. In der deutschen Industrie
werden pro Jahr 21.600 Millionen m³ Wasser
verwendet, der kommunale Verbrauch
liegt bei ca. 5.200 Millionen m³. Ein Großteil
des Industriewassers, nämlich 17.133 Millionen
m³, wird für Kühlzwecke eingesetzt.
Davon wird wiederum der größte Teil nur
einfach genutzt. Lediglich 10 % dieser
enormen Wassermenge werden mehrfach
genutzt, jeder vierte Liter davon durchläuft
eine irgendwie geartete Produktion.
Noch immer ist der Frischwasserbezug
relativ günstig, so Engelhart weiter. Die
Aufbereitung von werkseigenem Grundwasser
ist an vielen Orten teurer als das
kommunale Wasser. Die Industrie, stellte
Engelhart fest, setzt immer noch mehr auf
Weiternutzung von Wasser (= Mehrfachverwendung
für verschiedene Zwecke) als
auf Wiederverwendung (= Einsatz für den
gleichen Zweck in einem Kreislauf). Aber
nur die Wiederverwendung kann echte
Einspareffekte bringen.
Vermeiden
kommt vor Behandeln
Prozesse zur Abwasserbehandlung sollten
erst dann beginnen, wenn der Zustrom
bereits optimiert wurde, d. h. wenn abscheidbare
Stoffe auch abgeschieden wurden.
Alvaro Carozzi, Ingenieurgesellschaft