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Aktuelle Butterpreise

Datum: 04.08.2023Quelle: VMB

Es war eine Woche der krassen (Preis) Gegensätze im deutschen Lebensmitteleinzelhandel (LEH), im “wahrsten Sinne des Wortes”: Während der zur Rewe-Gruppe gehörende Discounter Penny bei 9 seiner etwa 3.000 gelisteten Lebensmittelprodukten die “wahren Preise” auslobte, zeigte erst Aldi und dann natürlich im Schlepptau die gesamte LEH-Branche wieder einmal ihr “wahres Gesicht”. Zu Monatsbeginn wurden die Butterpreise erneut nach unten angepasst. Zwar nur um 6 Cent/250 g, aber die Aufmerksamkeit der gesamten Presselandschaft war den Akteuren des Handels einmal mehr sicher. Und zwar Penny für die Preisaktion “nach oben” für die genannten 9 Produkte: Darunter befanden sich zahlreiche Milchprodukte, aber nicht die Butter, mit der Integration der mit der Erzeugung verbundenen tatsächlichen Umweltkosten. Und auch Aldi & Co fanden breiteste mediale Aufmerksamkeit, dass der Butterpreis – so zumindest die BILD – weiter abgeschmiert ist.

Die Lebensmittelhändler selbst äußerten sich zuletzt deutlich wahrnehmbarer als früher, wenn Preisanpassungen vorgenommen werden. Jeder will, trotz insgesamt steigender Lebensmittelpreise und immer noch hoher Inflationsrate, der erste und der billigste in der Wahrnehmung seiner Kundschaft sein. So wurde angesichts der zuletzt fast inflationären Handhabung von Wochenrabatten für Butter bekannter Herstellermarken ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es ich bei der jüngsten Preisanpassung nicht um ein Sonderangebot handelt, sondern dass 1,39 Euro den neuen “Normalpreis” darstellt. Was “normal” ist und wer “normal” denkt, war bekanntlich zuletzt auch eine Diskussion außerhalb der Lebensmittelbranche!

Mit dem neuen EVP von 1,39 Euro hat der Butterpreis in den vergangenen 7 Monaten einen fulminanten Absturz erlebt: Während im Boomjahr 2022 der Verbraucher für den 250-g-Ziegel ab Mai 2,29 Euro für die Eigenmarke bezahlen musste, stellte auch infolge der gegenläufigen Markt- und Absatzentwicklung Branchenprimus Aldi am 22. Dezember vergangenen Jahres mit der Rücknahme des EVP auf 1,99 Euro/250 g die Weichen in eine andere Richtung. Ende Januar erfolgte nochmals eine massive Anpassung auf 1,59 Euro, seit Ende April hatte nun die Marke von 1,45 Euro/250 g Bestand! Und diese jüngste Anpassung wurde nicht nur für die Deutsche Markenbutter (mildgesäuert) vollzogen. Auch die Eigenmarken Süßrahmbutter, Biobutter und Weidebutter wurden um 6 Cent/250 g reduziert. Bei der Bergbauernbutter der Eigenmarke wurden sogar 10 Cent gekappt!

Aus aktueller Marktsicht war diese Preisanpassung nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Die Nachfrage nach abgepackter Butter verlief bis zum Beginn der Feriensaison im normalen Rahmen, der lange Zeit sehr ruhige Blockbuttermarkt hatte sich zuletzt doch etwas gefestigt. Auch die Preise für frei gehandelte Sahne stabilisierte sich zumindest. Aber es war wohl marktunabhängig fester Vorsatz des LEH, den Verbrauchern wieder ein Wohlfühl-Schnäppchen zu bieten. Und da bietet sich leider Butter als gut vergleichbarer Eckartikel bestens an. Die neue Marke beim Endverbraucherpreis (EVP) von 1,39 Euro/250 g hatte sich in den letzten Wochen auch schon angekündigt: Gleich reihenweise wurden in den vergangenen Wochen bekannte Herstellermarken für eben 1,39 Euro/250 g im Wochenangebot offeriert!

Abb.: Colourbox

Dr. Hans-Jürgen Seufferlein / VMB

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