moproweb live vom Molkereikongress in Frankfurt: Greek Style Yogurt

Auf dem Deutschen Molkereikongress in Frankfurt analysierte Thomas Reiner (Foto: molkerei-industrie), Geschäftsführer von Chr. Hansen Deutschland, den Hype um griechischen Joghurt, der mittlerweile nicht nur die USA erfasst hat. Die Produktkategorie hat in den USA eine echte „Tellerwäscher-Karriere“ gemacht: Chobani, Begründer der Kategorie, hat den Umsatz seit Einführung in 2005 auf 1,3 Mrd. $ gebracht (2013) und nebenbei dem Gesamtmarkt neue Impulse gegeben – letzterer wuchs in dieser Zeit von 4,8 Mrd. $ auf 6,4 Mrd. $. Die Erfolgsgeschichte Chobanis beruht, so Reiner, aber nicht nur auf dem Produktkonzept, sondern auch darauf, dass neue Verzehrsanlässe geschaffen wurden (Snacking, Austausch von Sahne etc. im Haushalt gg. Greek Style Yogurt).

Im Zeitraum von Juli 2012 bis Juli 2013 wurden weltweit 420 neue Produkte in der Kategorie Greek Style Yogurt eingeführt, 220 davon in den USA, 49 im UK, 25 in Spanien und immerhin 14 in Deutschland. Der Unterschied hierzulande vorgestellter „griechischer“ Joghurts zu den anderswo etablierten Produkten liegt darin, dass es sich um hoch fetthaltige Erzeugnisse handelt, während in den USA & Co. hoch eiweißhaltige Produkte mit relativ wenig Fett und Zucker im Markt sind. Allerdings, so Reiner, gibt es zunehmendes Interesse hierzulande, ebenfalls in den High-Protein-Bereich zu gehen. Einen ersten Ansatz macht Lidl mit einem 5,8%igen Produkt (Eiweiß) im 1-kg-Eimer.

Die Rahmenbedingungen sind da um neue Wege zu gehen, sind da, sagte Reiner. Chr. Hansen bietet interessierten Unternehmen mit dem Konzept „SoGreek“ die Möglichkeit, den Trend zu besetzen. SoGreek basiert auf einer Kultur aus Kreta, die dank Nichtnachsäuerung für Separations- wie auch für Anreicherungsverfahren einsetzbar ist und ggf. mit probiotischer Funktionalität ausgestattet werden kann. Wenn s auch bei uns gelingt, mit Greek Style Yogurt neue Verzehrsanlässe zu schaffen, kann der Joghurtmarkt ebenso wie in den USA einen Push bekommen, ohne dass allzuviel am „normalen“ Sortiment kannibalisiert wird, sagte Reiner.