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Ekotechnika will sich mit neuer Anleihe retten

Datum: 2015-03-11 02:25:00Quelle: Ekotechnika / stock-world

Die Ekotechnika Gruppe zieht Konsequenzen aus der deutlichen Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Situation infolge des Kursverfalls des russischen Rubels sowie des massiven Anstiegs der Finanzierungskosten. Wesentliche Ursache ist die schwache wirtschaftliche Entwicklung in Russland im Zuge des Ölpreisverfalls und der Sanktionen infolge der Ukraine-Krise. Vor diesem Hintergrund hat die Geschäftsführung der Ekotechnika GmbH mit Zustimmung der Gesellschafterversammlung die wesentlichen Eckdaten einer finanziellen Restrukturierung der Gesellschaft wie folgt beschlossen:

Zunächst soll das derzeitige Stammkapital der Gesellschaft im Verhältnis 25 zu 1 von EUR 2.025.000 um EUR 1.944.000 auf EUR 81.000 im Wege einer vereinfachten Kapitalherabsetzung herabgesetzt werden.

Danach erfolgt eine Sachkapitalerhöhung von EUR 81.000 um EUR 1.539.000 auf EUR 1.620.000 durch Einlage der 9,75 % Inhaberschuldverschreibung 2013/2018 (ISIN: DE000A1R1A18) mit einem Gesamtnennbetrag von EUR 60 Millionen („Ekotechnika-Anleihe“) samt aufgelaufener Zinsen. Der Beschlussvorschlag sieht vor, dass die Ekotechnika-Anleihe in ein Recht zum Erwerb von insgesamt 1.539.000 neuen Stückaktien an der in eine Aktiengesellschaft formgewechselten Ekotechnika GmbH umgetauscht werden soll. Das bedeutet für die Anleihegläubiger, dass sie für eine Schuldverschreibung mit einem Nennwert von EUR 1.000 bei Ausübung ihres Erwerbsrechts jeweils 25,65 neue Stückaktien an der neuen Aktiengesellschaft erhalten. Wenn Anleihegläubiger ihr Erwerbsrechts auf neue Aktien nicht ausüben, sollen diese Aktien bestmöglich verwertet und der Verkaufserlös an die Anleihegläubiger ausgekehrt werden. Nach Durchführung dieser Sachkapitalerhöhung wird 95 % des Stammkapitals der Gesellschaft den Anleihegläubigern der Ekotechnika-Anleihe zugeordnet.

Anschließend ist eine Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft gegen Bareinlagen von EUR 1.620.000 um EUR 1.520.000 auf EUR 3.140.000 vorgesehen, durch die der derzeitige Alleingesellschafter, die Ekotechnika Holding GmbH, der Gesellschaft Eigenkapital in Höhe von insgesamt EUR 3.040.000 zuführen wird. Nach der Umwandlung der Ekotechnika GmbH in eine Aktiengesellschaft und der Durchführung der Sach- und Barkapitalerhöhungen sollen die Stückaktien der Gesellschaft zum Handel in einem Freiverkehrssegment einer deutschen Börse einbezogen werden. Das vorgeschlagene Restrukturierungskonzept bildet die Grundlage für ein von der Gesellschaft beauftragtes Sanierungsgutachten (IDW S6 Gutachten), das derzeit von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers erstellt wird.

Um die Restrukturierung der Ekotechnika GmbH gemeinsam mit CFO Wolfgang Bläsi aktiv mitzugestalten, kehrt der Gründer und Mehrheitsgesellschafter, Stefan Dürr, zurück in die Geschäftsführung. Er wurde zum 6. März 2015 bestellt und löst die bisherige Geschäftsführerin, Olga Ohly, ab.

Ferner wird vorgeschlagen, die One Square Advisory Services GmbH mit Sitz in München als gemeinsamen Vertreter für alle Gläubiger der Ekotechnika-Anleihe zu bestellen.

Die erste Gläubigerabstimmung findet im Wege einer Abstimmung ohne Versammlung im Zeitraum vom 30. März 2015 bis 2. April 2015 statt. Sollte bei dieser Abstimmung weniger als 50 % des Nennwerts der Anleihe teilnehmen, fehlt der Abstimmung die Beschlussfähigkeit. In diesem Fall wird eine sogenannte zweite Gläubigerversammlung als Präsenzveranstaltung einberufen. Diese ist beschlussfähig, wenn mindestens 25 % des ausstehenden Anleihenennwerts anwesend oder vertreten ist. Sofern erforderlich findet diese zweite Gläubigerversammlung voraussichtlich am 6. Mai 2015 statt.

Die Gesellschaft will in Kürze weitere Informationen für die Anleihegläubiger bekannt geben und auf ihrer Website unter www.ekotechnika.de/de/anleihe/abstimmung-ohne-versammlung.html veröffentlichen. 

Die parallel laufende Anleihe der ebenfalls zur Gruppe gehörende Ekosem Agrar wurde von Creditreform Anfang des Jahres auf „Watch“ herabgestuft. Die Ekosem-Agrar GmbH, deutsche Holdinggesellschaft der auf Milchproduktion in Russland ausgerichteten Unternehmensgruppe Ekoniva, hat 2014 nach eigenen Angaben vom 11. März trotz der Rubelentwicklung ihren Wachstumskurs 2014 fortgesetzt: Nach vorläufigen, ungeprüften Zahlen wird der Jahresüberschuss von 2,1 Mio. Euro im Vorjahr auf deutlich über 10 Mio. Euro steigen. 

Die Währungseinflüsse durch die massive Abwertung des Rubels und der Anstieg der Finanzierungskosten seien bei Ekosem-Agrar zwar ebenfalls spürbar, fielen jedoch deutlich geringer aus als bei der Schwestergesellschaft Ekotechnika. Bei Ekosem-Agrar ist das Geschäftsmodell auf den unterversorgten inländischen Milchmarkt ausgerichtet. Hier konnten in Rubel deutlich höhere Verkaufspreise für Milch und Getreide (gekoppelt an Weltmarktpreise in USD und EUR) erzielt werden, wodurch die Währungseffekte überkompensiert wurden. Die Ekosem-Gruppe verzeichnet in der vorläufigen Bilanz zum 31.12.2014 eine Eigenkapitalquote von ca. 15 %, heißt es aus der Zentrale in Walldorf. 

Im Kerngeschäft Milchproduktion baute die Unternehmensgruppe in 2014 ihre Position als führender russischer Rohmilcherzeuger weiter aus. Die Milchkuhherde wurde im vergangenen Jahr von 19.300 um 14,0 % auf 22.000 Tiere erweitert. Gemolken wurden in 2014 insgesamt rund 153.700 Tonnen und damit 28,1 % mehr als im Vorjahr (2013: 120.000 t). Zum Jahresende lag die tägliche Milchleistung bei 430 Tonnen – ein Wachstum von 16,2 % gegenüber den 370 Tonnen zum Dezember 2013. 

 

 

 

 

Moproweb / moproweb

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