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Reduzierung von Treibhausgasemissionen

Datum: 21.12.2023Quelle: Rabobank

 

Die Verringerung der Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) – insbesondere der Scope-3-Emissionen, die auf dem Bauernhof entstehen – steht seit vielen Jahren auf der Agenda führender Molkereiunternehmen. Sowohl auf globaler als auch auf nationaler Ebene hat die Molkereiindustrie einen kooperativen Ansatz für das Management und die Reduzierung ihrer Emissionen gewählt. Darüber hinaus haben Molkereiunternehmen weltweit die Führung übernommen, um Dekarbonisierungsziele festzulegen, Maßnahmen zu ergreifen und Fortschritte zu erzielen. Insgesamt befinden sich die Molkereiunternehmen in einer heiklen Lage, um die Interessen ihrer Milchlieferanten, Abnehmer und anderer Interessengruppen auszugleichen und gleichzeitig andere Nachhaltigkeitsziele zu verfolgen und gesunde Gewinnspannen zu erhalten. Der aktuelle Inflationsdruck in der gesamten Wertschöpfungskette, die steigenden Inputkosten und die steigenden Zinssätze stellen laut einem neuen Bericht der Rabobank eine zusätzliche Herausforderung für die Erfüllung der THG-Emissionsziele dar.

“Damit Molkereien die Klimaziele für 2030 und darüber hinaus erreichen können, ist die beschleunigte Einführung von Maßnahmen zur Reduzierung der THG-Emissionen in den Betrieben von entscheidender Bedeutung”, so Richard Scheper, Analyst für Molkereiprodukte bei der Rabobank. “Reduzierungen, die sich aus Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen ergeben, können im Laufe der Zeit abnehmen, und es kann Jahre dauern, bis sie durch neue Technologien erreicht werden.”

Eine ausgewogene Kombination aus Zuckerbrot und Peitsche ist erforderlich, um die Ziele zu erreichen
Molkereiunternehmen, die sich (freiwillige) Ziele setzen, riskieren ihren Ruf und Rechtsstreitigkeiten, wenn die Ziele nicht erreicht werden. Ihr Marktzugang könnte auch eingeschränkt oder begrenzt werden, wenn Konkurrenten ihre Ziele erreichen und der Markt dies von den Unternehmen verlangt. Um diese Ziele zu erreichen, ist eine ausgewogene Kombination aus Anreizen und potenziell korrigierenden Maßnahmen erforderlich, um die Einführung einer breiteren Palette von Instrumenten zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen in den Betrieben zu beschleunigen.

Molkereiunternehmen nutzen Anreize, um die Erreichung der Klimaziele zu beschleunigen
Molkereiunternehmen nutzen Anreize, um diese Beschleunigung in ihren Lieferketten zu erleichtern. Die Anreize sind in der Regel in das umfassendere Nachhaltigkeitsprogramm eines Unternehmens für seine Milchlieferanten integriert, das oft auch andere umwelt- und/oder tierschutzbezogene Kennzahlen umfasst. Derzeit sind die meiste Aufmerksamkeit und die meisten Belohnungen in Anreizsystemen typischerweise mit Instrumenten verbunden, die Effizienz- und/oder Produktivitätssteigerungen anregen.

Gesamte Wertschöpfungskette muss einen finanziellen Beitrag leisten
Die Molkereiunternehmen sind in der Regel nicht in der Lage, Anreize aus dem Markt zu finanzieren, da der Großteil des Kapitals derzeit aus einer Umverteilung der Milchzahlungen und der Unternehmensgewinne stammt. Angesichts des wachsenden Bedarfs an Anreizen ist es von größter Bedeutung, dass alle Parteien und Interessengruppen in der Wertschöpfungskette einen finanziellen Beitrag zu diesen Bemühungen leisten – vom landwirtschaftlichen Betrieb bis zum Endverbraucher, plus (lokale) Regierungen über stimulierende Subventionen (Zuckerbrot) und/oder Steuern (Peitsche) und andere Interessengruppen wie Banken.

Erforschung neuer Instrumente zur Emissionsreduzierung
Versuche haben vielversprechende Ergebnisse für Innovationen bei Futtermitteln und Futterzusatzstoffen sowie für neue Dungmanagementsysteme und -techniken gezeigt. Auch die Kohlenstoffbindung im Boden und die Methanverdauung haben ein hohes theoretisches Emissionsminderungspotenzial, auch wenn sie in bestimmten Situationen begrenzt sind. In der Vergangenheit trugen genetische Entwicklungen indirekt über Effizienzsteigerungen zur Emissionsreduzierung bei. Das Potenzial der Genetik als direkter Hebel zur Verringerung der Methanemissionen aus der enterischen Fermentation ist jedoch noch weitgehend unerforscht. “Die Erweiterung des Instrumentariums wird das Erreichen der Klimaziele erheblich unterstützen, aber es muss noch mehr getan werden, um die Einführung dieser Hebel zu beschleunigen”, sagt Scheper.

Roland Sossna / moproweb

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