QM+ kommt am 1. April 

Landwirtschaft, Molkereiwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel (LEH) ist es gelungen, gemeinsam mit QM+ ein Tierwohlprogramm zu definieren, welches ab April 2022 auf Milchprodukten im Kühlregal zu finden sein wird. Basierend auf dem bereits etablierten QM-Standard wurden zusätzliche Tierwohl- und Tiergesundheitskriterien definiert, die auf teilnehmenden Milchviehbetrieben umgesetzt und streng kontrolliert werden.

Erzeuger und Molkereien, welche die Kriterien nachweislich erfüllen, werden ihre Milch gemäß der Stufe 2 der Haltungsformkennzeichnung des LEH vermarkten können. Milchprodukte, welche mit QM+ gekennzeichnet sind, stehen unter anderem für komfortablere Ställe mit weichen Liegeflächen, zusätzliches Beschäftigungsmaterial sowie mehr Bewegungsfreiheit für die Tiere. Im Programm sind ferner die Infrastruktur für Antibiotikamonitoring und Schlachtbefunddatenerfassung integriert.

Wesentlicher Bestandteil des Programms QM+ ist nicht nur die Definition zusätzlicher Kriterien für die Milchviehhalter, sondern auch die Etablierung eines Finanzierungsmodells zur Vergütung des höheren Erfüllungsaufwands. Mit der entsprechenden Einigung auf eine gemeinsam getragene Branchenvereinbarung haben sich die Dachverbände von LEH (BVLH), Molkereiwirtschaft (DRV, MIV) und Landwirtschaft (DBV) letztlich zum Ziel gesetzt, dass Milcherzeuger für die Erfüllung von QM+ einen Auszahlungsbetrag in Höhe von 1,2 ct/kg erhalten, dieser Tierwohlbetrag wird vom Handel pro kg Rohmilchäquivalent an die Molkereien gezahlt.

Die Umsetzung dieser Vereinbarung erfolgt unter Vorbehalt ihrer kartellrechtlichen Zulässigkeit. Die Einhaltung der Vereinbarung wird durch eine unabhängige Transparenzstelle kontrolliert.