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Neuregulierung PFAS betrifft auch Schmierstoffe

Datum: 08.08.2023Quelle: Chemie-Technik GmbH

 

 

Der aktuell von der Europäischen Chemikalienagentur diskutierte Restriktionsvorschlag für den Einsatz von per- oder polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS, per- oder polyfluorierte Alkylsubstanzen) sorgt für Unruhe bei Maschinenbauern und Anwendern. Neben vielen fluorierten Kunststoff- und Elastomermaterialien sind auch Schmierstoffe von der neuen Gesetzgebung betroffen.

Die Chemie-Technik GmbH, Hersteller der ELKALUB Hochleistungsschmierstoffe, hat entsprechende Informationen und konkrete Empfehlungen zusammengestellt.

PFAS kommen in Schmierstoffen hauptsächlich in zwei Formen vor:

a)  Perfluorpolyether (PFPE)

Polyfluorpolyether sind Flüssigkeiten, die als Schmieröle oder verdickt als Schmierfette eingesetzt werden. Ein typischer Einsatzbereich sind Hochtemperatur- und Vakuumanwendungen.  Insgesamt handelt es sich bei PFPE-Fetten und -Ölen um teure, aber äußerst leistungsfähige Schmierstoffe. Ihre Eigenschaften werden z. Zt. durch keine andere Schmierstoffgruppe abgebildet.

b)  Polytetrafluorethylen (PTFE, Handelsname Teflon)

PTFE wird als mikronisiertes Pulver oder als Dispersion bei der Schmierstoffherstellung verwendet. In höheren Konzentrationen kommt es als Verdicker, in niedrigeren Konzentrationen als Schmierstoffadditiv und/oder Hilfsverdicker zum Einsatz. Als Verdicker findet man PTFE in PFPE-Ölen (siehe a) oder in Silikonölen. Als Schmierstoffadditiv findet PTFE in vielen konventionellen Schmierstoffen Verwendung.

Der aktuelle Restriktionsvorschlag sieht ein nahezu vollständiges Verkehrsverbot vor, das drei Übergangsfristen kennt: 18 Monate, 6,5 Jahre und 13,5 Jahre. Für PFAS in Schmierstoffen sind die folgenden Fristen erwähnt:

Was bedeutet dies für Schmierstoffe?

a)  Prüfen Sie Ihre Schmiermittel auf PFAS. Kontaktieren Sie hierzu Ihre Lieferanten.

b)  Prüfen Sie die Anwendungen bei PFAS-haltigen Schmiermitteln.

c)  Bei PFPE-Ölen und PFPE-Fetten (auch PTFE-verdickt) ist – nach heutigem Stand – eine Übergangsfrist von 13,5 Jahren zu erwarten, wenn es sich um eine kritische Anwendung handelt. Da PFPE-Schmierstoffe zumeist in sehr speziellen Anwendungen eingesetzt werden, ist diese Bedingung vermutlich oft erfüllt.

d)  Bei Schmierstoffen, die PTFE als Additiv enthalten, werden die Einsatzbedingungen über die Länge der Übergangsfrist entscheiden. Bei unkritischen Anwendungen oder wenn der Markt bereits PTFE-freie Alternativen bereithält, könnte der „worst case“ mit der kurzen Übergangsfrist von 18 Monaten eintreten. Für diese Kombination ist es aktuell an den dringendsten, über alternativen Produkte oder Produktstrategien nachzudenken.

Roland Sossna / moproweb

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