Nach Recherchen des britischen „Daily Telegraph" bezieht die simbabwische Tochter von Nestlé ihren Milch-Bedarf von einer Farm, die Grace Mugabe, die Ehefrau des autokratischen Präsidenten Robert Mugabe, ihr eigen nennt. Geschätzt wird, dass die Farm Gushungo Dairy Estate jährlich 1 Mio. Liter Milch an Nestlé Simbabwe liefert. Grace Mugabe soll sich im Zuge der illegalen und chaotischen „Landreform" sechs Farmen angeeignet haben. estlichen Unternehmen ist es verboten, mit gewissen auf Listen aufgeführten Vertretern von Mugabes Zanu-PF-Partei Geschäfte zu machen. Neben den USA und der EU hat auch die Schweiz eine solche Liste aufgestellt, auf der sowohl der Präsident wie seine Ehefrau stehen. Der Nestlé-Konzern sieht sich an diese Beschränkung nicht gebunden, da es sich um ein inner-simbabwisches Geschäft zwischen der Farm und Nestlé Simbabwe handle. Die Tochterfirma trage zur Versorgung der Simbabwer bei, „von denen viele verletzlich und benachteiligt" seien, teilte ein Nestlé-Sprecher auf Anfrage des „Daily Telegraph" mit. Unterdessen droht die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch mit der Organisation eines Boykotts gegen Nestlé.