VMB: Ruhige Zeiten

Nach einem nicht sehr saisonalen Tiefststand im November folgt nun die entsprechende Erhöhung der Milcherzeugung. Das deutsche Anlieferungsniveau ist derzeit so stark ausgeprägt, dass im Vergleich sogar die Erzeugungsgröße aus dem Jahr 2020 übertroffen wurde. Die Vermarktung hat sich hinsichtlich der Adventszeit nicht wie in den vergangenen Jahren anschließen können. Die höheren Handelspreise an Butter, Käse und Frischmilcherzeugnissen haben die Verbraucher zu einem verhaltenen Konsum an Milcherzeugnissen verleitet. Auch das Nachfrageverhalten im Export wie bei der verarbeitenden Industrie verhält sich in ähnlicher Weise. Die Preise sind weitestgehend fest, nur bei den Tagespreisgeschäften sind schon deutlichere Rückgänge zu verzeichnen.

Milchfett: Stückware verhaltener nachgefragt
Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen hat sich die Nachfrage nach Butter beruhigt. Allerdings war heuer das Milchfettgeschäft nicht adventlich gestimmt. Eine gewisse Kaufzurückhaltung ist von Seiten der Verbraucher zu verspüren gewesen, so dass sich die Handelsmengen nicht an die Mengen der Vorjahre haben angleichen können. Dies gilt uneingeschränkt für Stück- wie für Blockware. Die Erlöse sind für abgepackte Ware fest, bei Blockbutter sind bereits erste und deutliche Abschläge umgesetzt worden. Der Bedarf an Rahm hat kurz vor den Feiertagen nochmals angezogen und verharrt – wie auch preislich – auf einem hohen Niveau.

Hartkäse: freundlicher Geschäftsverlauf
Die Verkäufe an Hartkäse gestalten sich im Advent etwas besser als bei Milchfett. Allgäuer Emmentaler Ursprungsqualität und Emmentaler Viereckware werden im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) freundlich abgesetzt. Ebenfalls nimmt die verarbeitende Lebensmittelindustrie gute Mengen ab. Die Auslandsgeschäfte verzeichnen auch eine ansprechende Absatzsubstanz bei generell unveränderten Erlösen.

Schnittkäse: normale Geschäftsaktivitäten
Das Konsumverhalten von deutschen Konsumenten durch die hohe Inflationsrate geht nicht ganz spurlos am Schnittkäsemarkt vorbei. Standardware wird noch gut abgesetzt, dagegen werden Spezialitäten und Markenware eher sporadischer eingekauft. Die Absatzmengen konnten kurz vor den Feiertagen nochmals zulegen, werden aber wahrscheinlich dann zum Jahresausklang in der letzten Silvesterwoche niedriger ausfallen. Das Handelsvolumen im Export ist noch gut, wird aber ebenfalls bedingt durch die jetzt vielen anstehenden Feiertage entsprechend eingeschränkt. Die Preiseniveau bleibt im LEH fest, nur im Export und im Tagesgeschäft sind negative Korrekturen zu beobachten.