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Unilever: Verkauf der Margarine-Sparte

Datum: 2017-06-05 07:45:00Quelle: NGG

Den geplanten Verkauf des Margarinegeschäfts, den Unilever am 6. April 2017 als Reaktion auf den Übernahmeversuch von Kraft Heinz angekündigt hat, haben die Betriebsräte, die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und die Europäische Gewerkschaftsföderation EFFAT scharf kritisiert.

„Die Margarine ist das UNI* von UNI-LEVER. Die Firma gibt einen Gründungspfeiler des Unternehmens auf – einen Teil des eigenen Namens und seiner Geschichte. Diese historische Entscheidung betrifft mehr als 1000 Mitarbeiter in Europa direkt“, befürchtet die NGG-Vorsitzende Michela Rosenberger.

„Dabei sind die Probleme bei Margarine hausgemacht“, bestätigt Hermann Soggeberg, Vorsitzender des Unilever-Eurobetriebsrats. „Unilever hat viel zu spät auf sich verändernde Verbrauchergewohnheiten reagiert. Gleichzeitig wurden Investitionen stärker in anderen Geschäftsbereichen, wie der Körperpflege, und in anderen Regionen der Welt getätigt. Dabei wurde das Nahrungsmittelgeschäft sträflich vernachlässigt.“

Bereits 2015 bei der Separierung des Margarinegeschäftes äußerten die Betriebsräte den Verdacht, dass der Verkauf vorbereitet werden sollte. Unilever hat dies stets dementiert. „Nun tun sie es also doch!”, sagt Hermann Soggeberg mit großer Enttäuschung. „Wenn Unilever diese Pläne wirklich umsetzt, erwarten wir, dass ein Käufer gefunden wird, der verantwortlich mit dem Geschäft und seinen Mitarbeitern umgeht.“ Der Europäische Betriebsrat hat zusammen mit EFFAT sowie Arbeitnehmervertretern des Margarinegeschäftes aus ganz Europa einen ersten Forderungskatalog entworfen, der bereits jetzt Einfluss auf jegliche Verkaufsgespräche nehmen soll.

Diesen Katalog hat Hermann Soggeberg Unilever-Chef Paul Polman und dem Chef des Margarinegeschäftes Nicolas Liabeuf – persönlich übergeben.

Hauptanliegen ist die Zukunftssicherung des Margarinegeschäfts und seiner Mitarbeiter. Gefordert wird der Erhalt aller Standorte und Arbeitsplätze sowie aller existierenden Arbeitsbedingungen, einschließlich Pensionsverpflichtungen. Ein potentieller Käufer müsse ein langfristiges Interesse am Margarinegeschäft haben und dabei ein nachhaltiges Geschäftsmodell vorweisen.

Der Europäische Betriebsrat erwartet, dass er beim Verkauf frühestmöglich in alle die Mitarbeiter betreffenden Fragen eingebunden wird. „Es darf keinesfalls ausschließlich darum gehen, einen möglichst hohen Verkaufspreis zu erzielen, wenn das auf Kosten der Mitarbeiter geschieht. Das werden wir sehr genau beobachten.“

 

*Margarine-Union

Moproweb / moproweb

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