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Umsatzplus bei Milchwerke Schwaben

Datum: 18.04.2023Quelle: MW Schwaben

 

 

Die Milchwerke Schwaben eG haben 2022 einen Umsatz von 333 Millionen Euro erreicht, so der aktuelle Geschäftsbericht 2022. Dies entspricht einem Umsatzplus von 84,7 Millionen Euro zum Vorjahr (+34 %). Der Jahresüberschuss der Neu-Ulmer Molkereigenossenschaft lag nahezu unverändert zum Vorjahresergebnis bei fast 1,3 Millionen Euro.

Die Erlössteigerungen des abgelaufenen Jahres gingen mit einer deutlichen Erhöhung der Produktionskosten einher. So weist der heute in der Generalversammlung in Ulm vorgestellte Geschäftsbericht unter anderem eine Erhöhung des Materialaufwands um 79,9 Millionen Euro auf 289,6 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum aus. In dieser Summe sind 214,1 Millionen Euro Milchgeldzahlungen an die Lieferanten enthalten. Ferner umfasst dieser Ausgabenposten Milchzukäufe, Beifuhrkosten und Aufwendungen für bezogene Hilfs- und Betriebsstoffe, Zusatzstoffe, Verpackungsmaterial und die stark gestiegenen Kosten für Energie.

Die Bilanzsumme von 89,3 Mio. € enthält 42,2 Mio. € Eigenkapital. Investiert wurden 3 Mio. €. Die Belegschaft lag bei 216, inkl. 11 Azubis.

 

Milchgeldauszahlungen legten stark zu

Die 803 Milcherzeuger der Genossenschaft lieferten 406,5 Millionen Kilogramm Milch (-1,02 %), davon 8,8 Millionen Kilogramm nach Biolandvorgaben zertifizierte Biomilch (-1,28 %). Insgesamt wurden inklusive des freien Rohstoffzukaufs (Milch und Molke) 438,8 Millionen Kilogramm in der Zentrale in Neu-Ulm verarbeitet. Diese Gesamtverarbeitungsmenge entspricht einem Rückgang um 0,6 Prozent oder 2,9 Millionen Kilogramm Rohstoff.

Die Verwertungsmöglichkeiten stiegen nach anfänglich stabilen Marktverhältnissen ab Jahresmitte an, sodass beim Auszahlungspreis starke Zuwächse erfolgten. Der durchschnittliche Brutto-Auszahlungspreis (9,5 % MwSt.) inklusive Nachzahlung bei 4,2 Prozent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß für Milch ohne Gentechnik lag bei 59,05 Cent/kg und bei konventioneller Milch bei 57,96 Cent/kg. Für Biomilch wurden im Durchschnitt 64,58 Cent/kg brutto ausgezahlt.

Absatzsteigerungen bei Joghurt, Dessert und Milchreis

In 2022 entwickelten sich die einzelnen Produktbereiche unterschiedlich. Das für die Milchwerke Schwaben klassische Segment Joghurt und Dessert im 1-Kilogramm- bzw. 800-Gramm-Becher konnte am stärksten zulegen. So erhöhte sich der Absatz überproportional um 21,3 Prozent auf 69.456 Tonnen. Im Bereich Käse und SB-Käse verminderte sich der Absatz aufgrund der geringeren Rohstoffbasis um 2,3 Prozent auf 32.962 Tonnen. Bei den Kleinbechern Milchreis konnte der Absatz um 9,5 Prozent auf 30.686.327 Einheiten gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Der Absatz von Butter ging um 1,0 Prozent auf 5.130 Tonnen leicht zurück. Verwertungsbedingt verringerte sich der Absatz bei Milchpulver auf 1.870 Tonnen. Entsprechend der Käseproduktion waren die Verkaufsmengen bei Molkepulver rückläufig. Insgesamt wurden mit 20.911 Tonnen rund 9,1 Prozent weniger Trockenmilcherzeugnisse verkauft als in 2021.

Prognose für das laufende Geschäftsjahr

Seit Beginn des Jahres 2023 sind die Milchmengen EU-weit gestiegen. Somit steht den Molkereien mehr Milch zur Verfügung, die voraussichtlich auf eine weiterhin gedämpfte Nachfrage treffen wird. „Die Folge des Ukraine-Krieges sowie steigende Kosten in allen Bereichen des Lebens, nicht nur für Energie, sondern auch für Nahrungsmittel, sind im Bewusstsein der Konsumenten in den Fokus gerückt. Es ist wenig verwunderlich, dass die Verbraucher bei zweistelligen Inflationsraten mit Konsumverzicht reagieren oder ihre Einkaufsstätte wechseln“, beschreibt Karl Laible, geschäftsführender Vorstand bei Milchwerke Schwaben, die Lage. Seiner Ansicht nach wird das Produktportfolio der Molkereien entscheiden, wie sie wirtschaftlich durch diese Phase kommen. „Molkereien mit längerfristigen Kontrakten, sowohl im aufgeschnittenen Käse als auch im Basissegment der weißen Produktlinie, sind derzeit deutlich im Vorteil“, so Laible. Sein Fazit für die weitere Geschäftsentwicklung: „Das Jahr 2023 wird in vielerlei Hinsicht sehr herausfordernd werden. Es geht darum, die Kosten in den Griff zu bekommen und auskömmliche Milchgeldauszahlungen zu erwirtschaften.“

Im Bereich Marketing laufen die Vorbereitungen für den Relaunch der Marke Axel Frischmilch zur Jahresmitte auf Hochtouren. Den Start macht die 1,0 Liter frische Axel Weidemilch 3,8 % Fett. Weitere neue Produkte, wie zwei Sorten Axel Weidemilch Scheibenkäse (Gouda und Edamer) sowie der Axel Weidemilch Reibekäse, werden folgen. Zusätzliche sind in Planung. Ziel ist es, Milch in Produkte mit höherer Wertschöpfung zu positionieren. Eine Möglichkeit bietet Weidemilch und die Zertifizierung mit dem Zusatzmodul QM++ (Haltungsstufe 3).

 

 

 

 

 

 

 

 

Roland Sossna / moproweb

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