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Pragmatismus nötig

Datum: 14.08.2020Quelle: EDA

 

 

Die kommenden Verhandlungsrunden über die künftigen Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien werden die Zukunft des europäischen und britischen Milchsektors bestimmen. Jeder Schock für diesen Sektor wird sich auf das industrielle und gesellschaftliche Rückgrat des ländlichen Europas auswirken. Der EU-Milchindustrieverband EDA fordert angesichts der anstehenden Verhandlungsrunden im August und September ein hohes Maß an Pragmatismus. Es müsse ein Gleichgewicht zum Nutzen der Bürger und Unternehmen auf beiden Seiten des Ärmelkanals gefunden werden. Dies bedeutet, dass der EU-Binnenmarkt bewahrt und geschützt wird, gleiche Wettbewerbsbedingungen gewährleistet sind, während beide Parteien anerkennen, dass das Vereinigte Königreich Handlungsspielraum braucht.

Die EU-Moproausfuhren machen rund 99% (nach Volumen) der britischen Milcheinfuhren aus, während rund 92% (nach Volumen) der britischen Ausfuhren für die EU bestimmt sind, wobei diese Exporte für beide Parteien einen hohen Wert haben. Das Vereinigte Königreich hat beschlossen, die EU und den Binnenmarkt zu verlassen, und dies wird natürlich auch wirtschaftliche Auswirkungen haben, aber „wir sollten von den Verbrauchern und der Wirtschaft nicht verlangen, dass sie aufgrund unnötiger Handelsschranken jährlich Milliarden von Euro und Pfund aus dem Fenster werfen“, schreibt EDA.

Wenn es nicht gelingt, eine Einigung zu erzielen, besteht die Gefahr, dass die Handelsströme im Milchsektor in beide Richtungen erheblich gestört werden. Mehr als 1,2 Millionen Tonnen EU-Milchprodukte müssen möglicherweise neue Märkte finden, oder die britischen Verbraucher müssen die gestiegenen Zollkosten auffangen. Die im Jahr 2019 in das Vereinigte Königreich ausgeführten Mengen an EU-Käse würden im Rahmen des neuen vorgeschlagenen britischen Gesamtzolltarifs zusätzliche Kosten von über 800 Millionen Euro verursachen.

Auch die Ausfuhr von britischen Milchprodukten in die EU würde angesichts des WTO-MFN-Zolltarifs der EU kommerziell schwierig werden.

 

Abb.: pixabay

Roland Sossna / moproweb

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