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Phagen gegen Pseudomonaden

Datum: 23.02.2022Quelle: molkerei-industrie

 

 

 

Prof. Dr. Charles Franz (Foto: MRI), Max Rubner-Institut, Institut für Mikrobiologie und Biotechnologie in Kiel, informierte im Rahmen eines online FEI-Forums am 22. Februar 2022 über aktuelle Forschungsarbeiten zur Entwicklung eines Phagencocktails gegen milchrelevante Pseudomonaden. Damit soll in milchproduzierenden Betrieben eine Reduktion der Pseudomonas-Belastung erreicht werden.

Wie Franz erklärte, ersetzen Phagen nicht die konventionellen Konzepte zur Haltbarmachung, sie können aber zur spezifischen Reduzierung bestimmter Bakterienspezies ergänzend eingesetzt werden.

In Milcherzeugerbetrieben scheint ein Eintrag von Pseudomonaden in die Rohmilch über die Luft und die Wasserversorgung nicht wahrscheinlich, zeigen eingehende Untersuchungen. Daher sind es eher hofspezifische Problemstellen in der Melkanlage und am Melkzeug, die Pseudomonadenquellen darstellen. Auffällig sind insbesondere Dichtungen, auf denen sich Biofilm bildet. Daher widmen sich die Wissenschaftler in dem FEI-Projekt Fragen wie z.B. nach dem Biofilmbildungsvermögen auf unterschiedlichen Oberflächen oder der Peptidaseaktivität in Pseudomonas-Biofilmen im Vergleich zur planktonischen Wuchsform. Daneben werden die Ausprägung der Biofilmbildung bei milchrelevanten Pseudomonaden ebenso untersucht wie Unterschiede bei Biofilm assoziierten und planktonischen Zellen in Bezug auf die Peptidaseaktivität. Ziel ist es, durch geeignete Kombination von Phagen die Keimzahl von Pseudomonaden in der Milchgewinnung zu reduzieren. Erfahrungen in anderen Bereichen zeigen, dass eine Phagenzugabe durchaus Reduktionen um 4 bis 8 log-Stufen erbringen kann.

Roland Sossna / moproweb

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