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Mopro-Alternativen: Statuserfassung

Datum: 19.04.2023Quelle: molkerei-industrie

 

 

Georg Herbertz, Herbertz Food and Dairy Service, ging in seiner Einführung in die online-Konferenz „3rd International Conference: Plant & Cell-based Alternatives to Milk – Current Developments in Israel“ soeben auf die Herausforderungen im Bereich der Milchalternativen ein. Grundsätzlich gilt, dass diese Produkte die Esser von tierischen Produkten und v.a. Flexitarier überzeugen müssen – indem sie möglichst nicht mehr vom Original zu unterscheiden sind. Die Frage laute z.Zt. immer noch Milch oder Nicht-Milch? Dies wird sich in Zukunft wohl ein wenig ändern. Die dt. Molkereien legen immer mehr vegane Alternativen auf, z.T. sogar unter ihren traditionelle Mopro-Marken. Hybride Produkte, wie sie u.a. in Frankreich lanciert werden, ergänzen das Bild. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium USDA prognostiziert, dass 2035 Mopro aus Präzisionsfermentation 22% Marktanteil haben werden, während zellbasierte Mopro-Alternativen auf 6 % kommen werden.

 

Bezogen auf den Proteingehalt, schneiden originäre Mopro gegenüber den pfl. Alternativen gar nicht schlecht ab (Abb.: Herbertz)

Die Dinge sind inzwischen auch dank der beträchtlichen Investitionen in die Startups weit vorangeschritten. Formo will 2023 den ersten tierfreuen Käse auf tierfreier Milchproteinbasis auf den Markt bringen, und zwar in Singapur. Herbertz: „Die Versuchung, die Kuh durch den Fermenter zu ersetzen, ist groß, aber es gibt aber offene Fragen: Verbraucherreaktion, gesetzliche Auflagen, was sind die Kuppelprodukte und wo kommen die Rohstoffe her?“

Lösungen für Private Label

Moran Avni, CEO des israelischen Startups YOFIX, Hersteller von pflanzlichen Alternativen für Mopro und Käse aus lokalen Zutaten für den Private Label Sektor oder im Lohnauftrag für andere Unternehmen, sprach die Preisstellung der pfl. Produkte an, die einen Umstieg der Verbraucher eher behindert. Zahlreiche Verbraucher würden daneben auch umsteigen, wenn die Alternativen ihre Erwartungen an bestimmte Produkteigenschaften besser erfüllen würden. Hybride Produkte können dies evtl. gut leisten, aber es bedarf in jd. Fall der Information der Konsumenten. YOFIX hat bereits ein Werk in Finnland, weitere werden demnächst in den Niederlanden und in Deutschland folgen.

Pflanzliche Kindernährmittel

Hamutal Yitzhak, CEO else Nutrition, widmete sich Alternativen für den Bereich der Kinderernährung, einem Markt, der bis 2026 einen weltweiten Umsatz von 132 Mrd. US$ erreichen und damit verglichen mit heute um 65% wachsen wird. else Nutrition produziert patentierte soja- und milchfreie Nährmittel, das unter anderem bereits in den USA vertrieben werden. Eine Zulassung durch FDA steht kurz bevor, so Yitzha, was alsbald den Zugang zum Markt für Säuglingsnahrung eröffnen wird. Herausforderungen sieht Yitzuhak darin, dass Humanmilch äußerst komplex zusammengesetzt ist und das Kind komplett versorgen kann. Pflanzliche Baybfood-Alternativen gewinnen dennoch Marktanteile, weil sie nachhaltiger, frei von Antibiotika und Hormonen, Schwermetallen und GMO sind und demnächst wohl auch den Status „hypoallergen“ bekommen werden. else Nutrition zielt auf alle Kinder, nicht nur auf solche, die spezielle Bedürfnisse haben, erklärte Yitzhak.

Pflanzen als Basis

Das Startip Pigmentum setzt auf Pflanzen zur Produktion tierischer Proteine. Laut Tal Lutzky, Co-Founder & CEO, können bisher vier Proteine stabil exprimiert werden. Die gewonnen rekmobinanten Caseine zeigen einen mizellären Aufbau und werden aktuell zusammen mit der Molkerei Tnuva und dem Kibbuzbetrieb Yotvata praxiserprobt.

 

Roland Sossna / moproweb

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