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Milchstrukturgespräch im Bundeslandwirtschaftsministerium

Datum: 2016-11-30 12:00:00Quelle: DRV

 

 

 

Auf Einladung von Bundesminister Christian Schmidt fand heute in Berlin ein weiteres Milchstrukturgespräch statt. „Der internationale Milchmarkt hat sich, über die letzten Wochen betrachtet, gefestigt. Erste Molkereien zahlen bereits ein Milchgeld von über 30 Cent/kg aus. Dennoch stellt der Markt die genossenschaftlichen Molkereien weiterhin vor Herausforderungen, für sich unsere Unternehmen besser wappnen werden“, so Dr. Thomas Memmert, Geschäftsführer des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV).

 

Die Preismisere der letzten zwei Jahre hatte mehrere Gründe. Dazu zählen das russische Handelsembargo, die Nachfragerückgänge in China und den erdölexportierenden Ländern, aber auch eine zu große Milcherzeugung, ausgelöst durch die weltweite Hochpreisphase in den Jahren 2013 und 2014. „In einem globalisierten Markt wird es immer wieder zu Preisschwankungen kommen, denen sich die nationalen Märkte nicht entziehen können. Vor allem die Folgen dieser Volatilität, die auch in den Zeiten der Milchquote nicht verhindert werden konnten, gilt es, mit modernen Mitteln abzufedern“, unterstrich Dr. Memmert im Ministergespräch.

 

Dafür kann die Warenterminbörse ein geeignetes Mittel sein. Aktuell wurden im Jahr 2016 bereits knapp 70.000 t bzw. rund 14.000 Kontrakte Magermilchpulver und Butter über die Börse gehandelt. Dies ist eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um ein Vierfaches. „Somit gewinnt die Warenterminbörse wachsende Bedeutung als Instrument des Risikomanagements, um mit zukünftigen Preisschwankungen besser umzugehen“, stellte der DRV-Geschäftsführer fest.

 

Der DRV wird gemeinsam mit dem Kieler ife Institut seine Veranstaltungsreihe zum Umgang mit Warenterminbörsen fortsetzen. Geschult werden ehren- und hauptamtliche Entscheider der Genossenschaftsmolkereien, wie sie die Möglichkeiten der Preisabsicherung effizient nutzen können.

 

In der Milchkrise standen vor allem die landwirtschaftlichen Genossenschaften sowie ihre Rechtsform im Fokus politischer Diskussionen. Der DRV und seine Mitgliedsunternehmen haben wiederholt Forderungen nach externer Einflussnahme oder gar rechtlichen Vorgaben zur Änderung der genossenschaftlichen Lieferbeziehungen entschieden zurückgewiesen. „Solche Eingriffe wirken auf die genossenschaftsinternen Willensbildungsprozesse kontraproduktiv. Sie bedrohen in der Konsequenz auch erfolgreiche genossenschaftliche Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen. Das hätte massive negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage der Milcherzeuger“, warnte Dr. Memmert.

 

Die Molkereigenossenschaften sind mit ihren bäuerlichen Eigentümern im ständigen Austausch. Sie sind sich der Herausforderung bewusst, das eigene Geschäftsmodell kontinuierlich zu überprüfen und bei Bedarf zukunftsgerichtet weiterzuentwickeln. Die bisherigen Beratungen zeigen aber, dass an den Grundlagen der Lieferbeziehung, der Abnahme- und Andienungspflicht, insbesondere wegen der damit verbundenen Sicherheit auf schwankenden Märkten, aus Sicht der Genossenschaftsmitglieder festgehalten werden soll. „Dabei bauen wir auch auf die Politik und setzen auf verlässliche Rahmenbedingungen, die die Unternehmensausrichtung unterstützt und die richtigen Weichenstellungen erlaubt“, appellierte Dr. Memmert an Bundesminister Schmidt.

 

 

 

Moproweb / moproweb

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