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Milchmarkt: Positive Signale

Datum: 2016-06-29 10:00:00Quelle: ife

Am Milchmarkt werden die eine Erholung der Preise andeutenden Signale immer klarer: Die Preise am Spotmarkt und für lose Butter und Magermilchpulver sind seit Mitte Mai jede Woche höher notiert worden. Daraus ergeben sich mittlerweile um bis zu 4 Cent/kg höhere Verwertungen als noch im April, und dabei wird es voraussichtlich nicht bleiben. Mit dem weiter sinkenden Milchangebot werden die Erlöse auch in den übrigen Bereichen steigen. So das Ergebnis einer aktuellen  Analyse zum Milchmarkt von  Erhard Richarts und Holger D. Thiele vom Institut für Ernährungswirtschaft Kiel (ife). 
Der aus den Marktpreisen für Butter und Magermilchpulver kalkulierte Kieler Rohstoffwert  Milch hat Ende Juni knapp 25 Cent/kg (4,0% Fett und 3,4% Eiweiß, ab Hof) erreicht, nachdem er im März und April knapp unter 20 Cent/kg gelegen hatte. Am Spotmarkt hat sich die Verwertung von 16 Cent Mitte April sogar auf 27 Cent verbessert. Auch wenn diese Verwertungen im Fettbereich nur ein Drittel und für den Magermilchanteil lediglich etwa 10 bis 12 % der Verarbeitung repräsentieren, so zeigen die hier beobachteten Tendenzen stets  recht zuverlässig die künftige Entwicklung in den übrigen Zweigen der Milchverarbeitung an, sei es nach oben, seitwärts oder nach unten. Wegen Kontraktlaufzeiten von unterschiedlicher Dauer dürfte es einige Zeit brauchen, bis die übrigen Sektoren dieser jetzt nach oben gerichteten Entwicklung folgen und eine nachhaltige Verbesserung des Milchgeldes für die Lieferanten und Milcherzeuger ermöglichen. Die Preise für Standardkäse sind vereinzelt jetzt schon in Bewegung nach oben geraten. Für den Einzelhandel abgepackte Butter wird voraussichtlich Anfang Juli den gestiegenen Preisen für Butter in Blöcken folgen, was allein schon den Kieler Wert um 2 Cent nach oben treiben würde, auch wenn alle anderen Preise unverändert blieben.  

Mit Verzögerung folgen Käse und Trinkmilch Im weißen Sortiment, also für Trinkmilch und ihre Begleitprodukte, die als Handelsmarken abgesetzt werden, wird es allerdings am längsten dauern, da hier die derzeitigen Kontrakte überwiegend bis Oktober laufen. Fatal ist hierbei, dass diese ebenso wie die für abgepackte Butter schon zum Zeitpunkt der Vertragsabschlüsse noch niedrigere Erlöse hergeben als die anderen Verwertungen. Auch im Käsebereich dürften einige Abschlüsse während ihrer Laufzeit niedrigere Erlöse für die eingesetzte Milch bedeuten als sie in anderen Bereichen erzielt werden.  

Bis zum kommenden Herbst, wenn viele neue Kontrakte mit längeren Laufzeiten geschlossen werden, deuten sich weiter erhöhte Preisforderungen von Seiten der  Molkereien an. Die an verschiedenen Börsen, darunter auch der EEX in Leipzig notierten Terminpreise für Butter und Milchpulver mit Erfüllung zu dieser Zeit zeigen Verwertungen in der Nähe von 28 bis 30 Cent je Kilo Milch an. Dies läuft annähernd synchron mit den Tendenzen am Weltmarkt, mit dem der EU-Markt eng verflochten ist. Bei der neuseeländischen Handelsbörse Global Dairy Trade ist seit Ende April mit jeder Auktion das Preisniveau über die verschiedenen Erfüllungstermine hinweg gestiegen.

Moproweb / moproweb

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