Geschäftsmodell Umweltschutz

Greenpeace betriebt inzwischen einen regelrechten Geschäftsbetrieb, der den mancher Molkerei weit übersteigt. 2020 hatte die Bilanz des in Hamburg eingetragenen Vereins ein Volumen von 77 Mio. € (+ 26%). Die NGO besitzt Gebäude und Ausstattung im Wert von 4 Mio. € und fast 8 Mio. € an sonstigen Vermögensgegenständen. 56 Mio. € sind auf der Passivseite als nicht zeitnah zu verwendende Spenden ausgewiesen (+ 30%), weitere fast 10 Mio. € sind längerfristig gebundene Spenden. Für 2020 werden die zugeflossenen Beiträge und Spenden mit 80 Mio. € beziffert (+ 12%), für Kampagnen gab der Verein 47,3 Mio. € aus, für Öffentlichkeitsarbeit fielen 5,9 Mio. € an. Förderer erfuhren einen „Service“ in Höhe von 3,9 Mio. €. Greenpeace entrichtete 2020 Steuern im Umfang von 12,9 Mio. € (- 51%). Nach eigener Auskunft verfügt Greenpeace in der Umweltstiftung Greenpeace über ein Kapital von 21 Mio. €.

Greenpeace ist auch in das Energiegeschäft eingestiegen.  Im Geschäftsjahr 2020 verkaufte die Genossenschaft Green Planet Energy eG rund 463 GWh Ökostrom und etwa 397 GWh Gas an ca. 200.000 Haushalte. Der Umsatz inklusive Energiesteuern stieg um rund 20 Mio. € auf rund 150 Mio. €. Davon entfielen 117 Mio. € auf Strom und rund 20 Mio. € auf Gas. Die Zahl der Genossenschaftsmitglieder wuchs auf rund 28.000. Das Eigenkapital erhöhte sich um fast 8 Mio. € auf 60 Mio. €, dazu kommen 51 Mio. € Geschäftsguthaben. Ein Genossenschaftsanteil kostet 55 €, Neumitglieder dürfen bis zu 200 Anteile erwerben.

Greenpeace hat am 17. Juni 2021 erklärt, auf die auf Gemeinnützigkeit verzichten zu wollen. Das sollte die Konsequenz aus einer misslungenen Gleitschirmaktion am 15. Juni 2021 vor dem EM-Spiel Deutschland-Frankreich in München sein. Ob der Schritt tatsächlich vollzogen wurde, ist unklar.