Aldi hat zur völligen Überraschung der Branche die Butterpreise Handelsmarken wie folgt reduziert:
Milsani 250g DMB von € 1,49 auf € 1,35 = 0,14 Cent = 9,4%
Milsani 250g SRB von € 1,49 auf € 1,35 = 0,14 Cent = 9,4%
Milsani 250g Streichfein unges./ges. von € 1,39 auf € 1,29 = 0,10 Cent = 7,2%
Das ist insgesamt die 4. Preisveränderung in diesem Jahr. Die Preisreduzierung ist insofern eine Überraschung, da die fundamentalen Daten seit der letzten Preisveränderung (02.06.21) eigentlich zu einer Preiserhöhung hatten führen müssen, zumal die Süddeutsche Butter und Käse-Börse noch eine höhere Notierung zur Vorwoche für Butter bekanntgegeben hat = 2,5% auf € / kg 4,14 = 1,035 per 250g. Der Rohstoffwert für Milch ab Hof hat im August ebenso gegenüber dem Vormonat von ct/kg 36,2 auf 36,5 Cent zugelegt. Die Reaktion von Aldi, dem Markt-/Preisführer im Discount hat möglicherweise auf die Dumping Preise der Wettbewerber
In den letzten Wochen für Markenbutter reagiert. In der aktuellen Woche werden folgende Aktionspreise aufgerufen:
Netto Meggle Feine Butter 250g € 1,19
Penny Dairygold 250g € 1,29
Edeka Weihenstephan Butter + Die Streichzarte 250g € 1,39
Edeka Center analog 250g € 1,39
Kaufland ab 02.09. Weihenstephan Butter + DSZ 250g € 1,19
Rewe Landliebe Butter 250g € 1,39
Alle Markenaktionspreise damit unter dem alten Handelsmarkenpreis von € 1,49. Diese Aktionspolitik ist völlig unverständlich. Aktionspreise unter Handelsmarkenniveau sind schädlich für das Markenimage und führen dazu, dass immer mehr Menge nur noch zum Dumpingpreis von den Molkereien zum Handel geliefert wird. Der Verbraucher wartet nur noch auf diese für ihn günstigen Angebote und wandert somit wöchentlich zu dem Geschäft wo diese Niedrigpreise angeboten werden.
Nielsen oder G&I sollten einmal das Vorgehen des Handels aufgreifen und eine Studie ableiten ob eine derartige Übertreibung der Aktionspreise sinnvoll ist.
Der vorgenannte Text ist auch im Hinblick auf die von der EU geforderten Mindestwerbepreise von Interesse, d.h. die EU-Wettbewerbskommission stellt das strenge Verbot der Preisbindung der zweiten Hand zur Diskussion (LZ 20.08.21). Bei Beurteilung der Situation wäre dies sicher sehr sinnvoll zum Schutz der Industrie. Unterste Aktionspreise sollten das Niveau der Handelsmarken nicht unterschreiten.
Abb.: pixabay
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