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Droht eine Disruption?

Datum: 12.08.2019Quelle: Brandberries

 

In den USA haben pflanzliche Konsummilchalternativen inzwischen 15% Marktanteil, der Umsatz lag im letzten Jahr bei 1,6 Mrd. $. Damit legte die Kategorie im Jahresvergleich um 9% zu, während Ersatzprodukte für Joghurt und Eiskrem um 50% wuchsen. Weltweit erzielten Mopro-Substitute 2018 einen Umsatz von 16 Mrd. $. Quer über den Markt vollziehen sich zwei Entwicklungen: immer mehr andere pflanzliche Produkte als nur Soja werden als Basis für die Produktion verwendet, daneben etabliert sich die fermentative Gewinnung von wertgebenden Milchbestandteilen. Auf Brandberries ist kürzlich eine Übersicht erschienen.

 

Auf Pflanzenbasis

Die 2014 im Silicon Valley gegründete Ripple Foods hat 1ß8 Mio. $ Kapital von Google, Goldman Sachs und Khosla Ventures erhalten. Das Unternehmen produziert Mopro-Alternativen aus Erbsen, vermarktet wird mit dem Argument, dass Erbsen besonders reich an hochwertigem Protein sind, außerdem spielt auch Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle bei der Verbraucheransprache.

„Erbsenmilch“ wird auch von der seit 1925 bestehenden Bolthouse Farms produziert. Das Unternehmen wurde kürzlich für 510 Mio. $ von Campbell Soup Company an die Butterfly Equity verkauft. Hier zeigt sich besonders die hohe Erwartung, die Investoren mit Mopro-Alternativen verbinden.

Oatly setzt komplett auf Hafer. Das Unternehmen hat den Umsatz in 2018 auf 110 Mio. $ gesteigert (2017: 68 Mio. $) und will in 2019 eine Verdoppelung des Geschäfts auf 230 Mio. $ erreichen.

Moola in Dallas hat 5 Mio. $ Startkapital gesammelt, das Unternehmen stellt seine Drinks aus Hafer, Mandeln und Bananen her.

Das 2013 gegründete Start-up Kite Hill hat im letzten Jahr 40 Mio. $ von General Mills erhalten. Kite Hill produziert Ersatzkäse auf Mandelbasis in einem der traditionellen Käserei sehr ähnlichen Prozess inkl. Dicklegung.

Eclipse Foods aus San Francisco arbeitet an einem pflanzlichen Milchersatz, der Micellen enthält und Milch damit möglichst nahekommt.

 

Mikrobielle Fermentation

Unter den Synbio-Firmen sind mehrere, die auf fermentativem Weg „Milchproteine“ gewinnen. Die Basis bilden genetisch modifizierte Mikroorganismen.

Die 2014 in Irland gegründete Perfect Day Foods stellt mittels speziell designter Hefen („Buttercup“) Casein und Molkenproteine her. Fas Unternehmen verfügt über 61,5 Mio. $ Investitionskapital, beteiligt haben sich ADM und Horizons Ventures. Perfect Day hat kürzlich Eiskrem mit seinen Ingredients präsentiert und fokussiert auf einen B2B Ansatz.

Clara Foods wurde 2015 in San Francisco gegründet und produziert Eiprotein per Fermentation. Auch diese Firma wendet sich an B2B Kunden. Das Verkaufsargument ist neben geringerem Ressourcenverbrauch insbesondere, dass die Proteine auf den jeweiligen Verwendungszweck maßgeschneidert werden können.

Motif Ingredients, ein Spinout von Ginkgo Bioworks, hat 90 Mio. $ Kapital gesammelt. Das Unternehmen widmet sich der fermentativen Herstellung spezieller Milcharten wie Kamel- oder Schnabeltiermilch.

 

Fazit

Pflanzliche Mopro-Alternativen zeigen ein enormes Wachstum und es gibt keinen Anlass zu glauben, dass dieser Trend demnächst wieder abebbt. Der Westen kommt erst jetzt auf solche Produkte, während sie in Asien seit sehr langer Zeit etablierter Teil der Ernährung sind. Es gibt Grund zur Annahme, dass sich auch weniger natürliche Erzeugnisse auf fermentativer Basis im Markt durchsetzen können, denn die milchidentischen Proteine sind selbst nicht modifiziert.

 

 

 

Roland Sossna / moproweb

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