Butter könnte im Herbst noch knapper werden

Für das laufende Jahr ist eine weitere Preisspreizung zwischen Butter und MMP zu erwarten, erklärte Monika Wohlfarth, Geschäftsführerin der ZMB (Zentrale Milchmarkt Berichterstattung), soeben auf dem Molkereikongress der Lebensmittel Zeitung in München. Möglicherweise wird Butter im kommenden Herbst noch knapper als es schon im letzten Herbst. Allerdings wird es in 2017 noch keine Rekordpreise für Milch geben, so Wohlfarth.

Der Marktverlauf war in den beiden vergangenen Jahren gedämpft, doch ändert dies nichts am langfristig positiven Trend für den Weltmilchmarkt. Schon jetzt zeigt sich der Markt ausgeglichener als in den beiden letzten Jahren. Sobald die gesamtwirtschaftlichen Voraussetzungen sich verbessern, wird es jedoch wieder zu einem Nachfrageschub kommen, ist sich Wohlfarth sicher.

Im Moment steht für den Welthandel eine halbe Million Tonnen Milch weniger zur Verfügung als vor Jahresfrist, bedingt durch preisbedingt höhere Abschlachtungen. Und, es sieht nicht so aus, als würden die Erzeuger erneut „Gas geben“, sagte Wohlfarth. In den Niederlanden, dem EU-Land, das sogar in 2016 noch einmal 1 Mio. t mehr Rohstoff erzeugte und das seine Milchproduktion in absoluten Zahlen am stärksten aufgestockt hat, wird es in 2017 aufgrund der Phosphatproblematik eine um 6 bis 7% geringere Milcherzeugung geben. Wie Wohlfarth berichtete, hat sich die dortige Branche gerade darauf verständigt, die Zahl der Milchkühe auf den Stand von 2015 zu bringen.

Eingehend auf den Export erklärte Wohlfarth, dass der Weltmarkt die durch das russische Embargo verursachte Delle überwunden hat – Käse, speziell aus der EU, dem größten Käseexporteur der Welt, hat sich andere Märkte gesucht. Würde Russland die Sperre aufheben, wäre die ggf. benötigte Ware zunächst gar nicht verfügbar, Preissteigerungen bei Käse und Butter wären die Folge. Die EU ist übrigens nicht nur bei Käseausfuhren erfolgreich, sondern seit einiger Zeit auch bei Konsummilch, von der in 2016 740.000 t (+ 137.000 t ggü. 2015) an Drittländer verkauft wurden, Schwerpunkt war hier China.