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Biomarkt im Wandel

Datum: 2018-10-26 13:00:00Quelle: molkerei-industrie

 

 

 

 

 

Paul Söbbeke, einer der deutschen Pioniere im Bereich der Biomilchverarbeitung, informierte die Jahrestagung des Milchindustrie-Verbandes am 26. Oktober in Berlin über die aktuelle Entwicklung des Bio-Marktes. 2016 habe mit dem Rekordabstand zwischen den Preisen für konventionelle Milch (26.2 Cent) und denen für Biomilch (48,2 Cent) für eine große Zahl an Betriebsumstellungen gesorgt. Allerdings wird bei weitem nicht alle erzeugte Biomilch auch als solche verarbeitet, wie hoch die Dunkelziffer in diesem Bereich ist, konnte auch Söbbeke nicht sagen, ebenso wenig wie er Auskunft darüber geben konnte, in welchem Maße eine Teil der Umsteller vielleicht wieder zur konventionellen Produktion zurückkehren wird.

MIV-Hauptgeschäftsführer Eckhard Heuser (links) und Paul Söbbeke während der Diskussion (Foto: mi) 

Sein Rat lautete, dass nur der Betrieb umstellen sollte, der bereits mit konventioneller Erzeugung erfolgreich ist, und dass der Inhaber den Biogedanken auch wirklich leben muss. Eine bloße betriebswirtschaftliche Überlegung sei bei Bio kein Erfolgsgarant.

 

Jedenfalls ist der Biomarkt bei weitem noch nicht ausgereizt, stellte Söbbeke fest. In den letzten 20 Jahren ist der Markt immer stärker gewachsen als die Produktion, der Importbedarf wird weiter bestehen bleiben und es sind längst nicht alle Wertschöpfungspotentiale ausgereizt. In diesem Zusammenhang wies Söbbeke auf den Boom bei den Craft Brauereien hin, der ähnlich auch schon von Initiativen im Biobereich aufgegriffen wird.

 

Aktuell (2017) haben Bioprodukte bereits nennenswerte Marktanteile erreicht: 23,6% bei Frischmilch, 8,1% bei Joghurt, 4,7% bei Käse und 4,3% bei H-Milch. Auch im Ausland wächst der Bioanteil mit z.T. deutlich zweistelligen Raten (Frankreich, Irland, Norwegen, Dänemark, Italien, Finnland, Schweden, Österreich), wobei hier die treibenden Faktoren ganz unterschiedlich sind (nationale oder regionale Präferenzen, Altersstruktur der Bevölkerung usw.).

 

Der Biomarkt entwickelt sich aber in zweierlei Richtungen: spätestens seit die Discounter Interesse an diesem Angebot entwickelt haben, geht ein Teil des Marktes den Weg zur Massenware. Im Jahr 2017 generierten die Discounter einen Bio-Mopro-Umsatz in Höhe von 976 Mio. € (+ 9,3%) und lagen damit deutlich über dem Naturkosthandel, der 763 Mio. € erreichte (+ 6,1%).

 

 

Moproweb / moproweb

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