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6. Norddeutscher Ernährungsgipfel

Datum: 21.09.2023Quelle: Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V.

 

Wie geht es der regionalen Ernährungswirtschaft? Corona hat gezeigt „die Produktion ist stabil egal was passiert“, doch hält die Wirtschaft den andauernden sich ständig erweiternden Herausforderungen auch weiter stand? Am 21. September kommen 200 Fachleute aus Norddeutschland in Warnemünde beim 6. Norddeutschen Ernährungsgipfels (NEG) zusammen, um sich über die aktuellen Schwierigkeiten im Sinne des Mottos „Wenn Änderungen die neue Routine sind“, aber vor allem über das Thema „Wie geht die Ernährung der Zukunft“ auszutauschen. Veranstalter ist die Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. (AMV). Der Brandenburger Agrarmarketingverband pro agro ist erneut Partner der Veranstaltung.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, Inflation, der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, gestiegene Rohstoff- und Energiepreise, fehlende Arbeits- und Fachkräfte, zögerliches Kaufverhalten der Konsument/innen, unzureichende Kompensation der Kosten durch Preisanpassungen am Markt… Die Ernährungsbranche hat viel Gesprächsstoff, denn die Aufzählung ließe sich leicht um ein Vielfaches erweitern. Etwa 200 Unternehmer/innen aus der Branche sowie Handelspartner, Vertreter aus Politik, Verwaltung, Kammern und Verbänden aus ganz Norddeutschland sind der Einladung zum Norddeutschen Ernährungsgipfel gefolgt.

„Die Veranstaltung ist sehr gut besucht. Das große Interesse der Teilnehmer zeigt, welch hohe Bedeutung die Kommunikation untereinander einnimmt. Der fachlich fundierte Austausch zu aktuellen Themen, aber auch der Blick nach vorne sind charakteristisch für den Norddeutschen Ernährungsgipfel, als eine der wichtigsten Plattformen Norddeutschlands für die gesamte Branche”, freut sich AMV-Vorsitzender Tobias Blömer.

Doch die Branche hat momentan mit vielen Einflussfaktoren zu kämpfen, die einer Weiterentwicklung entgegenstehen. Um die aktuelle wirtschaftliche Lage einschätzen zu können hat der AMV eine Umfrage durchgeführt. Die Ergebnisse auf die Frage wie die Unternehmen die aktuelle Geschäftslage im Vergleich zum Vorjahr einschätzen sind alarmierend.

50 % der Befragten gaben an, dass ihr Ertrag gesunken sei, obwohl es bei 36 % zu einem Umsatzplus gekommen ist. Gestiegene Kosten für Strom, Gas, Rohstoffe, Hilfsstoffe und Personal sind die größten Faktoren für die Unternehmen. Eine Weitergabe der gestiegenen Produktionskosten gelang jedoch knapp 46 % der Unternehmen nur teilweise und ca. 37 % gar nicht. Die Preisgestaltung mit dem Lebensmitteleinzelhandel gestaltet sich für die Produzenten äußerst schwierig.

Die Zahl der Beschäftigten ist bei knapp 61 % der Befragten gleichgeblieben und bei ca. 24 % sogar gesunken. Vor dem Hintergrund das die Personalsituation in der Ernährungswirtschaft bereits im letzten Jahr angespannt war, zeigen diese Ergebnisse das dieser Bereich weiterhin eine große Herausforderung für die Firmen dargestellt.

Deutschland hat mit Abstand die strengsten Regularien, sowohl bei der Tierhaltung, als auch bei der Produktion von Lebensmitteln, welche natürlich auch von den Produzenten in Norddeutschland eingehalten werden. Die hier produzierten Produkte sind von höchster Qualität. Hoch problematisch sind jedoch die Einfuhr und Vermarktung von Produkten aus dem benachbarten Ausland, welche unter weniger strengen Regularien und somit deutlich günstiger und oftmals mit geringerer Qualität produziert werden. Diese Produkte können natürlich deutlich günstiger angeboten werden. In der aktuellen Situation sind die Kund/innen sehr verunsichert und es wird immer zunehmend über den Preis eingekauft. Solange also zollfrei Billigprodukte eingeführt werden, welche unsere regionalen Produkte im Preisvergleich deutlich unterbieten, wird die heimische Wirtschaft immer stärker unter Druck geraten und schrittweise zurückgedrängt.

Die Entwicklung, welche die Ergebnisse der Umfrage abzeichnet, nach welcher knapp 25 % der Unternehmen sich mit der Aufgabe oder dem Verkauf des Betriebes beschäftigen, muss zwingend entgegengewirkt werden.

Es geht daher die klare Forderung an die Politik: Die Stellschrauben diesen Entwicklungen entgegenzuwirken müssen politisch gestellt werden!

Gerade die Krisen der letzten Jahre haben gezeigt, wie wichtig die regionale Lebensmittelproduktion für die Versorgung der Bevölkerung ist. Dieses Gut gilt es zu schützen und zu unterstützen, denn es ist keine Selbstverständlichkeit.

Positionspapier des 6. Norddeutscher Ernährungsgipfels

 

 

 

Roland Sossna / moproweb

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