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Flagge Schweiz

Die Verbraucher müssen es richten

Datum: 23.09.2023Quelle: swissinfo

Im Juli sorgte Boris Beuret, Präsident des Verbandes der Schweizer Milchproduzenten (Swissmilk), für Aufsehen, als er in einem Interview mit der Tageszeitung Le Temps verkündete, dass die Schweiz im Jahr 2023 mehr Käse (in Tonnen) importieren als exportieren werde. Monique Perrottet vom Dachverband Switzerland Cheese Marketing bestätigt diesen Trend: “Seit der Liberalisierung der Märkte im Jahr 2007 hat sich der Abstand zwischen Importen und Exporten verringert. Importierte Käsesorten sind viel billiger als Schweizer Produkte.”

Laut dem Bundesamt für Landwirtschaft machen die Detailhandelsriesen Coop und Migros (mit ihrer Tochter Denner) 76% des gesamten Lebensmittelumsatzes aus (Zahlen für 2020). Diese Ketten sind also eindeutig in einer starken Position, wenn es darum geht, Preise auszuhandeln. Über ihren Anteil am Kuchen halten sich die großen Ketten bedeckt. Man kann die Beträge, um die es geht, nur schätzen. So ergab eine von Le Temps im Juni 2023 veröffentlichte Umfrage, dass die Bruttogewinnspannen zwischen 46 % und 57 % schwanken. Im Vergleich dazu lag die Bruttomarge bei Milchprodukten in Frankreich bei 24,3 % des Umsatzes, wie aus dem Bericht 2022 des französischen Preis- und Margenüberwachungsgremiums für den Lebensmittelsektor (Observatoire français de la formation des prix et des marges) hervorgeht. Nicht ohne Grund fordern Schweizer Bauernverbände eine Umverteilung hin zue Landwirtschaft.

Beuret appelliert an die Verbraucher, zur Verbesserung der Situation beizutragen. “Die Entscheidungen des Einzelnen haben einen großen Einfluss auf die Lage der Landwirte. Die Menschen müssen wissen, was sie kaufen, wenn sie den holländischen Edamer dem Schweizer Gruyère vorziehen… Letztendlich hat der Kunde das letzte Wort”, schließt Beuret.

Roland Sossna / moproweb

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