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Imitate-Regal Marktkauf

MwSt-Senkung nötig?

Datum: 01.09.2023Quelle: molkerei-industrie

Aktuell fordern die einschlägigen Kreise eine MwSt-Reduzierung für pflanzliche Milchersatzprodukte. Gemäß den Umsatzdaten (vgl. vegconomist)  ergäbe sich eine MwSt-Reduzierung in Höhe von insgesamt 56 Mio. €. Fraglich ist aber, ob dieser Betrag tatsächlich beim Verbraucher ankommt. Bekanntlich hat der Handel seit Aufhebung der Preisbindung im Januar 1974 die doppelte Preismacht, nämlich die Festlegung des EVPs für die Eigenmarke und auch für die Markenartikel.
Andererseits sei darauf hingewiesen, pflanzliche Getränke keine Milchprodukte sind. Diese Produkte stellen eine eigene Gattung von Produkten dar, die erstmals 1980 von dem Lebensmittelkonzern Vandemoortele unter der Marke alpro Soja im LEH eingeführt wurden. Zwischenzeitlich wurde die Marke von Danone übernommen. Neben Soja gibt es ein umfassendes Angebot von weiteren Getränken mit Hafer, Mandel, Kokosnuss, Reis,Haselnuss usw. Zudem wurden Kochcremes, Brotaufstriche, Quark, Desserts auf Vegan Basis entwickelt. Diese Produkte sind aus übergeordneter Sicht eher reine Marketing-Produkte, die sich zeitgeistbezogen mit den Argumenten Klimawandel, gut für den Planeten, 100% pflanzlich, Tierwohl, guter Geschmack, Gesund, geringer CO2 Fußabdruck,  insbesondere an junge Konsumenten gut verkaufen lassen, selbst wenn Markenprodukte dieser Gattung deutlich teurer sind als Milcherzeugnisse. In der Kommunikation erfolgt der Produktauftritt fast auch immer in Verbindung mit dem Begriff Milch. Denn Milch hat weltweit einen Bekanntheitsgrad von 100% und ein entsprechend positives Image.
Die pflanzlichen Produkte werden im Gegensatz zu Milch aus verschiedenen Zutaten hergestellt. Es handelt sich bei ihnen nicht um Grundnahrungsmittel. Daher ist auch keine Korrektur der MwSt. auf 7% notwendig. Der Wunsch von ProVeg, GFI, BALPro, usw. sowie politischer Parteien stehen für eine Veränderung der Ernährungsgewohnheiten, die man nicht über eine MwSt-Reduzierung regeln kann und die nur der Milch, d.h. den Milcherzeugern schadet.

Roland Sossna / moproweb

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