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Bayerische Milchgenossenschaften 2022

Datum: 10.05.2023Quelle: Genossenschaftsverband Bayern

Die 100 bayerischen Milchgenossenschaften steigerten aufgrund gestiegener Preise und einer regen Nachfrage auf den Weltmärkten ihren Umsatz um 26,8 Prozent auf fast vier Milliarden Euro. Ausgelöst durch eine unsichere Versorgungslage haben viele Länder, allen voran China, ihre Lagerbestände an Milchprodukten wie Milchpulver aufgestockt. Diese hohe Nachfrage brachte insbesondere bis in den Spätsommer hinein steigende Preise und Rekordhöhen beim Milchgeld. Hohe Preise und gefüllte Lager führten im letzten Quartal 2022 zu einem Nachfragerückgang bei Milchprodukten. Hinzu kamen hohe Preise für Energie, Personal, Verpackungen und Futtermittel, die Milcherzeuger wie Verarbeiter belasteten. Zusätzlichen Druck auf der Nachfrageseite löste die Inflation aus. Preissensible Kunden wandten sich von Markenwaren ab – auch Biomilch blieb häufig in den Regalen. Zu Jahresbeginn 2023 wuchs der Preisdruck am Weltmarkt erheblich und der Druck des Lebensmitteleinzelhandels auf die Molkereien nahm zu. Im weiteren Jahresverlauf wird mit weiter sinkenden Auszahlungspreisen für die Milchbauern zu rechnen sein.

Zusätzlich unter Druck geraten die Milchbauern in Bayern durch immer stärkere Tierwohlauflagen. Die in Bayern noch verbreitete Anbindehaltung ist auch hier ein Auslaufmodell. Dabei tritt der GVB dafür ein, den Umbau so zu gestalten, dass er nicht zu radikalen Strukturbrüchen im ländlichen Raum führt. Eine Förderung der Kombinationshaltung wäre ein sinnvoller Schritt. Wünschenswert wären auch staatliche Hilfen, um den Stallumbau voranzutreiben. Ansonsten drohen ein Kahlschlag in der heimischen Milcherzeugung und neue Abhängigkeiten von Lieferanten aus dem Ausland.

 

Abb.: Pixabay

Roland Sossna / moproweb

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