Aldis neue Preise

Die Corona -Situation ist für Milchwirtschaft eine große Herausforderung. Der weitgehende Wegfall der Gastronomie, Großverbraucher und massive Probleme im Export haben zu großen Verwerfungen auch bei den Rohmilchpreisen geführt. Seit Feb. 2020 kennt der Rohstoffwert Milch ab Hof lt. ife nur eine Richtung,  und zwar nach unten. Der Monat Mai wird von den Milcherzeugern jeweils mit großer Spannung erwartet, da Anfang des Monats die neuen EVP im Bereich Handelsmarken „Weißes Sortiment“ erwartet werden. Die aufgerufenen Preise haben dann Gültigkeit für 6 Monate, d.h. bis Ende Oktober. Die Kontaktverhandlungen waren diesmal besonders spannend, da Aldi bereits im Frühjahr mit den Gesprächen begonnen hatte und zwar erstmals für Aldi Nord und Süd gemeinsam. Der BBV hat dieses Vorgehen noch heftig kritisiert und Aldi Marktmissbrauch vorgeworfen. Landwirte haben dann mit Traktoren unter anderem vor dem Aldi-Zentrallager in Adelsdorf demonstriert.

Heute wurde wurden die neuen Preise in den Aldi Filialen aufgerufen und siehe da, Aldi hat nicht nach dem Weltmarktpreis neue Preise kalkuliert, sondern eine deutliche Preiserhöhung für viele Produkte des „Weißen Sortiments“ aufgerufen. Diese Preisanpassung geht in die die richtige Richtung, sollten auch die Milchbauern profitieren.

Aldi zeigt sich als fairer Verhandler und steht zu Zusagen, die bei dem Lebensmittelgipfel im Bundeskanzleramt abgegeben wurden. Kanzlerin Merkel forderte damals mehr Fairness vom Handel und warb für „auskömmliche Einnahmen“ für die Landwirte.

Die Preisanhebungen Einzelnen:

H-/Frischmilch 1,5% von € 0,65 auf € 0,71 + 9,2%
H-/Frischmilch 3,5% von € 0,73 auf € 0,79 + 8,2%
Kondensmilch 4/7,5/10% + 4,5 – 6%
H-Schlagsahne 30% von € 0,63 auf € 0,65 + 3,2%
Cremé fraiche 30% von € 0,67 auf € 0,69 + 3,0%
Portionspackungen Kaffeesahne € 0,57 auf € 0,59 + 3,5%
Kännchen Kaffeesahne von € 0,39 auf € 0,40 +2,6%.