"Die europäischen
Milcherzeuger sind sehr enttäuscht!“, äußert sich Romuald Schaber, Präsident
des European Milk Board (EMB), zu den aktuellen Ergebnissen der Verhandlungen
zwischen Kommission, Parlament und Ministerrat bezüglich der Milchmarktreform. „Wenn
Verträge zwischen Erzeuger und Molkerei nicht EU-weit verpflichtend sind,
sondern jedes Land selbst entscheidet, ob es sie verpflichtend einführt oder
nicht, dann kann die Position der europäischen Produzenten am Markt einfach
nicht verbessert werden.", so Schaber. Und da die politischen Beschlüsse
vom 6.Dezember zudem vorsehen, dass Mitglieder von Genossenschaften schon von
vornherein keine Verträge abschließen dürfen, würden insbesondere
Molkereigenossenschaften hier weiterhin gnadenlos die Preise drücken können. Auch die Bündelung der Erzeuger, um gemeinsam gegenüber
Molkereien zu verhandeln, auf 3,5 % (europäische Ebene) und 33 % (nationale
Ebene) zu begrenzen, sei „extrem problematisch“. Denn der Marktanteil vieler
Molkereien übersteige diese Bündelungsgrenzen bereits um ein vielfaches. Mit
diesen Molkereigiganten müssten die klein gehaltenen Erzeugerorganisationen
dann ohne wirklich Marktmacht verhandeln, so das EMB.