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Umfrage des TÜV-Verbands

Datum: 21.09.2022Quelle: TÜV-Verband

Bei ihren Bemühungen für mehr Umwelt- und Klimaschutz erkennenen viele Unternehmen Bremsfaktoren: hohe Kosten, fehlende Ressourcen und Konjunktursorgen. Wirtschaft fordert stärkere gesetzliche Regulierung und wünscht sich unabhängige Prüfung von Umweltvorgaben. TÜV-Verband legt Studie zu Nachhaltigkeit in der deutschen Wirtschaft vor. TÜV Sustainability Conference in Berlin.

Einer Ipsos-Studie im Auftrag des TÜV-Verbands zufolge leiden 65 Prozent der Unternehmen unter einem zunehmenden Material- und Rohstoffmangel und 61 Prozent unter Störungen in ihren Lieferketten. 38 Prozent der Unternehmen beobachten, dass sich die Nachfrage ihrer Kunden verändert und 22 Prozent geben an, dass ganze Märkte für bestimmte Produkte oder Dienstleistungen wegbrechen. Unterstützung erwarten die Unternehmen von der Politik. 73 Prozent fordern, dass die nationale und internationale Politik Verantwortung für die Lösung der globalen Umwelt- und Klimaprobleme übernimmt. Erst an zweiter und dritter Stellen folgen die Wirtschaft (39 Prozent) und die Verbraucher (31 Prozent). Aus Sicht des TÜV-Verbands muss jetzt vor allem die EU-Gesetzgebung rund um den “Green Deal” so schnell wie möglich auf den Weg gebracht werden, um den Klimawandel zu bremsen und Umweltschäden zu verringern.

Laut den Ergebnissen der Studie tun sich viele Unternehmen beim Umwelt- und Klimaschutz noch immer schwer, vor allem KMU. Bisher haben erst 54 Prozent eine Nachhaltigkeitsstrategie. Unter den großen Unternehmen ab 250 Mitarbeitern sind es 73 Prozent, bei Betrieben mit 25 bis 49 Mitarbeitenden 47 Prozent. Messbare Umweltziele wie eine Verringerung des Energieverbrauchs oder eine Erhöhung der Recyclingquote haben lediglich 38 Prozent festgelegt: 66 Prozent der großen Unternehmen und nur 23 Prozent der kleinen.

Die Studie zeigt auch, dass die Unternehmen bereits viele praktische Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit ergriffen haben. 88 Prozent achten auf Müllvermeidung und Recycling, für 65 Prozent ist Umweltfreundlichkeit bei der Auswahl von Material ein wichtiges Kriterium und 63 Prozent nutzen zumindest teilweise erneuerbare Energien. Etwa jedes zweite Unternehmen strebt einen nachhaltigen Fuhrpark an (51 Prozent), zum Beispiel mit der Umstellung auf Elektrofahrzeuge, oder verfügt über ein energieeffizientes Gebäudemanagement (48 Prozent). Noch wenig verbreitet sind dagegen klimagerechte Dienstreisen (38 Prozent) oder eine gänzlich klimaneutrale Logistik (24 Prozent).

Der wichtigste Grund für Investitionen in nachhaltiges Wirtschaften ist die Senkung der Betriebskosten. Die Unternehmen wollen mit dem Thema Nachhaltigkeit aber auch ihr Image verbessern oder Mitarbeitende gewinnen. Ein weiterer wichtiger Grund sind gesetzliche Vorgaben. So befürworten 73 Prozent der befragten Unternehmen eine Regulierung des Produktdesigns in Bezug auf Nachhaltigkeit. Konkret geht es hier um Anforderungen in Bezug auf Langlebigkeit, Reparaturfähigkeit oder Recyclingfähigkeit. 72 Prozent wollen, dass die Einhaltung von Umwelt- und Klimaschutzvorgaben von unabhängigen Stellen geprüft wird.

Studienbericht der “TÜV Sustainability Studie”

Roland Sossna / moproweb

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