Transformation zur Plan-Landwirtschaft

Zum Start der Internationalen Grünen Woche warnte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) gemeinsam mit den Verbänden European Milk Board (EMB) und INKOTA-netzwerk heute in einer online-Pressekonferenz vor “absurden Krisenprofiten des Lebensmittelhandels und der Ernährungsindustrie auf Kosten von kleinbäuerlichen Betrieben und der Agrarwende“. Ganz offensichtlich wollte die DUH auf diesem Weg noch einmal Aufmerksamkeit für die für Samstag in Berlin angesetzte „Wir haben es satt!“ Demonstration zu schaffen.

Reinhild Benning )(links im Bild) von der DUH sprach sich auf der Presseveranstaltung dafür aus, Einkaufspreise zu verbieten, die unter den Produktionskosten liegen, und die Landwirtschaft zu einem regionalen Versorger zu machen. Elmar Hannen (rechts im Bild), EMB, führte an, dass die Betrachtung der Erzeugerpreise unabhängig von den Kosten besonders problematisch sei, wenn die Höfe nun zusätzliche Nachhaltigkeitsstandards erfüllen müssen, die ihnen von Gesetzes- und Markseite auferlegt werden. Die soziale Komponente der Nachhaltigkeit müsse auch in den Preisen zum Ausdruck kommen. Besonders bei Biomilch müsse schnell eine neue Herangehensweise gefunden werden, damit der Mehrwert vom Markt auch vergolten wird. Benning forderte die Einrichtung einer Ombudsstelle zur Preisbeobachtung und Lieferverträge, in denen Mengen und Preise festgesetzt werden. Eingehend auf Lebensmittelexporte sagte Benning, dass zwar die Ware ausgeführt wird, die Gülle und die Antibiotikaresistenzen aber im Land bleiben. Die Landwirtschaft soll sich lt. DUH-Vorstellungen auf den heimischen Markt konzentrieren und weniger Tiere halten, die dafür dann mehr Platz bekommen. Billiges Milchpulver [aus Deutschland, der EU, Anm. der Redaktion] habe die Milcherzeugung in manchen Südländern zerstört; der Absatz von Milchpulver in Drittländern werde aggressiv zu Lasten gesünderer heimischer Produkte und des Stillens beworben, meinte Benning.